PJ-Tertial Innere in UniversitaetsSpital Zuerich (USZ) (3/2014 bis 7/2014)

Station(en)
Notfall, Kardio, Bettenstation
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Von der Tätigkeit in der Inneren des Unispitals Zürich als Unterassistent rate ich ab.

Leider war das Tertial für mich eine Enttäuschung.
Von 930 CHF werden 600 für die Miete direkt wieder abgezogen (eine billigere Unterkunft wird nicht angeboten), das restliche Geld reicht für Schweizer Verhältnisse nicht aus. Das Mittagessen kostet ca. 10 Franken (regelmässig möglich). Die Äquivalenzbescheinigung des Dekanats für die Ableitung des Tertials (wird von vielen deutschen Unis verlangt) kostet 50 CHF beim Dekanat in Zürich.

Das Wohnhaus ist schön renoviert, man teilt sich allerdings mit ca. 12 anderen Personen die Küche, das Haus ist am Wochenende zur Partyhochburg verkommen, teilweise musste Sicherheitsdienst und Polizei anrücken.

Obwohl eigentlich entspannte Bedingungen herrschen und man jeweils einem Assistenzarzt zugeteilt ist, hält sich die individuelle Betreuung in Grenzen. Eine ausgeprägte Lehrkultur herrscht nicht. Von Oberärzten wird man meist nicht beachtet (wenige Ausnahmen). Punktionen sämtlicher Art werden vom Pflegepersonal übernommen, so dass diese Tätigkeit komplett wegfällt. Besondere Punktionen (Aszites, Pleura...) werden auf Grund von wenig Erfahrung seitens der Assistenten und auch mancher Oberärzte kaum an PJler delegiert. Ich persönlich habe keine durchgeführt (allerdings aBGAs ohne Ende).
Die Visite besteht aus grosser Interaktionen zwischen Pflege und Stationsarzt, für Teaching für PJler bleibt dann kaum Raum. Generell wird den PJlern wenig zugetraut, so dass alle Arbeitsschritte gegenkontrolliert werden (teilweise mehrfach) und nur manchmal besprochen werden.
Einzige Aufgabe sind dann unbeliebte Dinge wie Scannen, Befunde aus anderen Häusern anfordern, Briefe anlegen, Botengänge,Visitenverläufe schreiben, und Patienten aufnehmen (Untersuchung+ Briefablagen, keine Verordnungen). Oftmals gibt es stundenlangen Leerlauf, komischerweise war ich dennoch nie vor 17 Uhr im Feierabend.
Lediglich in der kardiologischen Ambulanz war man ein selbstständiger Bestandteil des Teams, was mir sehr positiv in Erinnerung bliebt.

Wahlweise kann man die Notaufnahme rotieren, was als Schichtdienst organisiert ist, auch Nachtdienst von 22- 08 Uhr. Auch dort unter Aufsicht der Assistenten und Oberärzte, vor allem wird man dort als Schreibkraft und zum Voruntersuchen gebraucht, oftmals sitzt man auch stundenlang herum. Durch den ständigen Wechsel der Unterassistenten und damit auch deren Engagement und Persönlichkeiten hat sich eine gewisse Lehrmüdigkeit breitgemacht.

Leider kommt es immer wieder zu Reibereien mit dem Lehrebüro. Kooperativität, Kulanz und Freundlichkeit lassen dort sehr vermissen (Urlaubstage werden unterschlagen, peinliche Korrekturen bzgl. eMail- Anreden, und und und., habe keinen erlebt, der NICHT in irgendeiner Form mit diesem Sekretariat aneinandergeraten ist).

Trotz des zunehmenden Mangels an Unterassistenten hat man all diese Bedingungen auch nicht verbessert.

Seit der Einführung einer kleinen Aufwandsentschädigung, dem Ärztemangel und der verbesserten Lehre in D lohnt es sich meiner Meinung nach absolut nicht, ein Tertial in der Schweiz zu verbringen. Die Unterschiede sind auch generell nicht prägend.

Zürich ist eine sehr schöne, saubere Stadt mit See, was besonders im Sommer sehr reizvoll ist. Leider hatte ich nicht die finanziellen Mittel um diese Stadt geniessen zu können.
Bewerbung
ca. 2 Jahre zuvor auf dem Lehrebüro.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Schichtdienst
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
ca. 800
Gebühren in EUR
ca. 40 für Äquivalenzbescheinigung

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
3
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.47