Leider muss ich sagen, dass mein Tertial in der Dematologie der UMG mein schlechtestes Tertial war.Ich hatte mich sehr auf das Tertial gefreut, weil ich mir Derma auch als späteren Fachbereich vorstellen konnte. Doch schon am ersten Tag wurde mir die Vorfreude genommen: Bei der Begrüßung durch den OA, drohte uns dieser nämlich, dass wir unseren Urlaub lieber nicht in diesem (unserem letzten) Tertial nehmen sollten, da dann die Examensnoten schlechter ausfallen würden. Wir waren 4 PJs und wurden auf die 4 Stationen aufgeteilt und sollten alle 3 Wochen rotieren. Ein Aufenthalt in der Poliklinik war nicht vorgesehen, den unsere Arbeit sei auf Station, erklärte uns der OA.
Meine Einarbeitung auf Station erfolgte durch den Famulanten. Meine Aufgaben bestanden in BE, Braunülen legen, PEs machen, Patienten aufnehmen, Briefe anlegen. Auf manchen Stationen kommen 6-7 Neuaufnahmen am Tag, an manchen Tagen hat man als PJler 3-4 Aufnahmen gemacht, wenn der Assistent in den OP oder zur Sprechstunde musste. Das ist wirklich anstrengend und man het keine Zeit sich mit den Krankheitsbildern genauer zu beschäftigen. An der Visite hat man als PJ meistens teilgenommen, außer auf der 6021, da wurde einem nicht Bescheid gesagt, wenn man noch bei den BEs war.
In den ersten Wochen waren viele Ärzte krank oder im Urlaub, so dass die Stationsbesetzung ständig wechselte und man häufig länger bleiben musste. Man bleibt eigentlich immer so lange, bis der OA die neuen Patienten gesehen hat. Der ständige Wechsel der Assistenten hatte zur Folge, dass man keine Routine bekommen hat und als man sich dann ein wenig eingearbeitet gefühlt hat, musste man auch schon wieder die Station wechseln.
Die Assistenten sind sehr nett und beantworten gern alle Fragen, haben nur leider wenig Zeit. Es gibt aber auch Assistenten, die nur wenig Bock auf Lehre haben und eigentlich nur wollen, dass man als PJler die Arbeit macht. In die Sprechstunden am Nachmittag konnte man nur selten mitgehen, da zu viel auf Station zu tun war. In die Poliklinik konnte ich 4-5x mitgehen als ich auf der Tagesklinik war. Aber auch nur, wenn ich den Arzt kannte, sonst wird man in der Poliklinik häufig angezickt oder nicht beachtet. Während meiner Zeit auf der TK durfte ich regelmäßig mit in den OP und zum Lasern. Während meiner Zeit auf der chirurgischen Station 6021, war ich ganze 2x im OP, weil sonst immer die Assistenten mitgegangen sind und ich zur Verstärkung auf Station bleiben sollte.
Am besten gefallen hat es mir auf der 6024: sehr nette Assistenten und Pflege, kleine Station ( 8 statt12 Zimmer), daher häufig weniger Aufnahmen und mehr Zeit etwas durchzusprechen.
Einige OAs haben in der Visite mal was gefragt, aber eher selten. PJ-Fortbildung gab es keine. In die Mittagsrunde wurden wenig Patienten mitgebracht. Freitagsfortbildungen sind häufig ausgefallen. Es gab eine Wochenend- und eine Nachmittagsfortbildung an der wir teilnehmen sollten/konnten, die auch sehr gut waren. Chefarztvisite habe ich in 11 Wochen 3x erlebt, sonst ist sie immer ausgefallen. Histo wird leider so gut wie gar nicht gelehrt (dann aber in der mündlichen Prüfung gefragt :).
Am Ende vom Tertial war die Stimmung etwas vorwurfsvoll, dass wir es doch wagen die 4-5 Wochen Frei zu nehmen, die uns als PJler zustehen. Als ein Teil von uns für die Unterschrift dann noch mal den OA aufgesucht hat, hat dieser seine Drohung vom Anfang noch einmal wiederholt.
