PJ-Tertial Unfallchirurgie in Klinik Gut (2/2014 bis 3/2014)

Station(en)
Station
Einsatzbereiche
OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Giessen
Kommentar
Allgemein:
Jeder, der sich für ein Tertial in der Schweiz bewirbt, hat unterschiedliche Motive. Egal ob die bessere finanzielle Vergütung, der Freizeitwert, die höhere Verantwortung beim arbeiten ...
Grundsätzlich sollte man sich aber bewusst sein, dass insbesondere in einem Skigebiet wie St. Moritz die Hochsaison von Dezember bis März stattfindet und im Sommer auch viel Biker und Wanderer unterwegs sind. Ich selber war im Winter hier und kann daher auch nur darüber berichten – Dinge zum Sommer beruhen ausschließlich auf Erzählungen

Bewerbung:
Ich selber habe mich 2 Jahre vorher bei Madlaina Cadisch beworben (arbeitet immer MO und DI) und es klappte problemlos. Auch auf Wünsche bzgl. Unserer Tertialzeiten konnte Rücksicht genommen werden. Auch wenn im Internet ein Zeitraum als belegt angezeigt wird, schadet es sicher nicht mal nachzufragen, insb. wenn es darum geht 4 Monate zu bleiben (z.B. nicht nur Feb,Mrz sondern dann bis Mai). Die meisten Unterlagen ließen sich per Mail schicken und wenig später hat man den Arbeitsvertrag in der Hand.

Bezahlung/Arbeitsaufwand
Die Klinik zahl ein Gehalt von 1500 Sfr., wovon 500 Sfr. Für das WG-Zimmer direkt abgebucht werden. Abzüglich ein paar Steuern bleiben dann ca. 900 Sfr.
Im Vertrag ist keine einheitliche Arbeitszeit angegeben, und so kommt es doch sehr auf die Anzahl der Unterassistenten in der Zeit an. Wir waren meist zu 5., was außergewöhnlich viel war, aber so ließ sich die Arbeit gut aufteilen. Zu 2./3. Ist es erheblich mehr, da die Unterassistenten meist wie folgt eingeteilt sind: OP – Dienst (in der Woche meist 2./3. Wobei der 3. OP Dienst auch viel frei vom Tag hat – am Wochenende 1. Dienst) oder Notaufnahme (Tagdienst (Eher die Ausnahme) oder Nachtdienst. Nachtdiest bedeutet vom 7 Uhr an einen 24h Dienst wobei man in der Nacht je nach Aufkommen auch viel schalfen kann. Wichtig zu wissen ist, dass es keine Kompensationstage im eigentlichen Sinne gibt, also es passieren kann dass man auch insb. an Wochenenden mal 48h in der Klinik ist. Das Zimmer und Bett dort ist aber gut und gerade unter der Woche kann man sicher gegen 23 Uhr ins Bett.

Unterkunft/Essen
Ich war, wie die meisten Unterassistenten, in einer WG direkt im Zentrum (Schulhausplatz) 1min neben der Zahnradbahn untergebracht. Die Wohnung ist groß und sehr sauber, und man kann sich richtig wohlfühlen. Internet gibt es sowohl in den WG’s als auch in der Klinik, sodass der Kontakt nach „Hause“ auch möglich ist.
Essen gibt es in der Klinikeigene Cafeteria, man zahlt 10 Sfr. Bekommt aber dafür ein Essen, was der gehobenen Hotelküche in nichts nachsteht. Alternativ zum Menu gibt es auch immer einen Salatteller oder Pasta oder ein spezielles Tages/Wochengericht. Hat man Dienst über Nacht bekommt man ein Abendessen für 2 Sfr. Dazu (was sich wirklich sehen lassen kann!)

Arbeit
Ich war hauptsächlich in der Notaufnahme und in den Nachtdiensten eingeteilt. Im OP lagert man die Patienten mit dem OP-Allrounder zusammen und ist sonst meist 1. Assiszenz. (1. Und 2. OP Dienst bei 2 OP-Sälen). Hier darf man auch gerne mal die Hautnaht machen, ist aber sonst eher passiv – vllt ein Nachteil einer Privatklinik.
Im Notfall wird man erstmal 2 Tage eingearbeitet, damit man die Abläufe kennenlernt. Man ist einerseits dafür zuständig, die Patienten zu „starten“ (bedeutet, OP-Aufklärung mit Risiken, Status-Erheben mit klein. Untersuchung und Fragen des Pat. Ggf. zu beantworten). Fand ich am Anfang eine Herausforderung, weil man die Op’s nicht immer kannte bzw komplett erklären konnte, aber auch da hat man sich sehr schnell eingearbeitet, da die OP’s sich doch wiederholen.
Daneben ist man zusammen mit dem Assistenten und dem Leitenden OA in der Notaufnahme für die Aufnahme von Patienten und die Erstuntersuchung zuständig. Meist fängt man an, den Pat zu untersuchen und wenn man nicht weiter weiß, sind immer helfende Hände und offene Ohren da. Das bringt einem viel Selbstständigkeit – man hat aber zur Sicherheit immer einen Assistenten als Back-Up. Untersuchungen (auch Rö und MRI) kann man in Absprachen selbst anmelden und man lernt schnell und sicher die Untersuchung von Gelenken, aber auch viele Schnittwunden machen das Nähen zur Routine. Nachts ab ca 18/19 Uhr ist man dann „alleine“ in der Klinik. Sollte ein Patient in die Notaufnahme kommen, kann man immer einen Assistenten anrufen, der dann auch schnell in der Klinik sein kann, aber natürlich auch erstmal selber mit der Untersuchung beginnen. Viele der nächtlichen Patienten haben dieselben Verletzungen wie am Tag, sodass mna auch selber vieles schon einordnen kann und die ersten Untersuchungen selber machen kann. Wer sich alleiniges Nähen zutraut, kann das gerne machen.

Freizeit
St. Moritz ist mit diversen Skigebieten natürlich ein Mekka für Ski- und Boardfans. Von der Klinik bekommt man einen vergünstigten Skipass für 38 Sfr. Sodass einen die teureren St. Moritz Preise auch nicht vom Skifahren abhalten. Der Pass gibt auf alle Bergen in der Region St. Moritz und muss dann abends wieder in der Klinik abgegeben werden. Ansonsten bietet St. Moritz ein tolles Langlaufrevier und natürlich diverse VIP_Events, sei es Polo oder Pferderennen auf dem See – Bob_Rennen in der Bobbahn von Celerina, Weltcup Abfahrten usw.
Langweilig wird einem hier sicher nicht – man sollte allerdings die Ausgaben im Blick haben, insb. wenn man abends gerne in den Bars unterwegs ist oder mal essen geht.
Da aber viele Mitarbeiter der Klinik nicht umbedingt aus der Region kommen, macht man viel gemeinsam und so wird einem nie langweilig.

Sommer:
Hier soll es in der Klinik erheblich ruhiger zugehen. Insbesondere die Monate April/Mai/Juni und Oktober/November gelten doch als Nebensaison, wo man viel Zeit für andere Dinge hat oder die Sonne auf der Terasse genießen kann. Hier laufen dann viele elektive Eingriffe (v.a. Prothetik). Im Hochsommer ,wenn die Feriensaison wieder begonnen hat, kommen dazu im Notfall auch diverse Schnittwunden, sowie OSG-Distorsionen und Brüche beim Biken.

Fazit
Sehr empfehlenswert, wenn man nicht gerade arbeitsscheu ist und auch viel in Eigenverantwortung machen möchte. Man lernt viel in der Erstdiagnostik und Therapie, hat aber auch genügend Zeit um auf die Piste zu kommen. Sicherlich mehr Arbeit in Deutschland, aber eben auch ein hoher Freizeitwert!
Bewerbung
2 Jahre vorher, aber auch einfach bei Madlaina Cadisch nachfragen (arbeitet aktuell MO/DI) . Der Bedarf ist i.d.R. vorhanden und Plätze auch!
Rest s.o.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
1500
Gebühren in EUR
500

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2