PJ-Tertial Radiologie in Charite Campus Virchow (8/2013 bis 12/2013)

Station(en)
Thorax, Knochen, CT, Sono
Einsatzbereiche
Diagnostik
Heimatuni
Berlin
Kommentar
1. Fazit:
Das beste Tertial überhaupt. Hatte mich vorher auf Grund einer Famulatur schon in das Fach verliebt und wurde in diesen 16 Wochen in meinem Wunsch Radiologin zu werden mehr als bestärkt!!!!

2. Workstations:
Im normalen Rotationsplan sind die Standardstationen Knochenplatz, Thoraxplatz, Sonographie und CT enthalten. Bei Wunsch sind aber auch Rotationen in die Mammographie, MRT oder in die Agio möglich.

3. Rotationen:
Ihr könnt mir euren Mit-PJlern (meistens werden 3-5 PJler angenommen) einen Rotationsplan erstellen. Dabei müsst ihr nur darauf achten, dass die Workstations mit den PJlern vor euch abgestimmt sind. So wird auch sicher gestellt, dass nicht mehr als 1 oder 2 Studenten an einer Workstations sind.
Bei mir ergaben sich darauf hin folgende Rotationen:
Knochenplatz: 5 Wochen
CT: 5 Wochen
Thoraxplatz: 3 Wochen
Sonographie: 3 Wochen

4. Arbeitsplatz-Knochenplatz:
Der Platz hat mir am meisten Spaß gemacht. Normalerweise ist hier ein Assistenzarzt eingeteilt, der von einem Oberarzt supervisiert wird. Insgesamt sind hier aber 3 Workstations verfügbar. Ab und an sind auch mal zwei Ärzte eingeteilt. An dieser Arbeitsplatz kann man absolut alleine und selbstbestimmt arbeiten. Arbeitsbeginn ist 7:30 Uhr und Ende zwischen 15 und 16 Uhr. Nach kurzer Einarbeitung (meistens 1-2 Tage) wird man dazu angehalten selbst Befunde zu schreiben, was man dann auch am laufenden Band macht. Dabei kann man sich die Fälle aus der Arbeitsliste selbst aussuchen und sie nach seinem Wissenstand bearbeiten. Die Assistenzärzte stehen dabei immer mit Rat und Tat zur Seite. Vor dem Mittag und vor dem Feierabend werden die Befunde dann mit dem Oberarzt besprochen und man bekommt auf sehr lustige und amüsante Art und Weise ein Feedback, das mehr als konstruktiv und keinesfalls negativ ist. An guten Tagen habe ich zum Ende zwischen 20 und 30 Befunde geschafft, einfach weil es mir enorm viel Spaß gemacht hat und man nebenbei auch super viel über die Krankheitsbilder lernen kann. Zusätzlich zum normalen Befunden ist der Arzt am Knochenplatz auch für Polytraumaeinsätze verantwortlich. Man kann als Student mit in den Schockraum und bei der Erstuntersuchung mit dabei sein.

5. Arbeitsplatz-CT:
Es gibt insgesamt 3 CTs in die man eingeteilt werden kann. Man kann sich natürlich auch aussuchen wo man hingehen möchte. Im CT besteht deine Aufgabe darin die Patienten für die Untersuchung aufzuklären, eventuell Flexülen zu legen und danach den CT-Befund auszuwerten und zu schreiben. Pro CT ist meistens ein Arzt eingeteilt, der dir die ganze Zeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Wer keine Lust auf Aufklärung und Flexülen hat, kann dies auch kommunizieren. Die Ärzte freuen sich aber immer über tatkräftige Unterstützung. Auch hier werden die Befunde vor dem Mittag und vor Feierabend noch mal extra mit einem Oberarzt besprochen.
Arbeitsbeginn ist 8 Uhr Ende zwischen 15 und 16 Uhr

6. Arbeitsplatz-Sonographie:
An diesem Arbeitsplatz bestimmt man als Student selbst wie viel man sich zutraut. Hier arbeiten zwischen 2-3 Assistenz- und Fachärzte sowie eine Oberärztin. Die Aufgabe ist klar: Patienten schallen (je nach Anforderung) und danach den Befund schreiben. Der wohl einzige Arbeitsplatz in der Radiologie, an dem Mann noch richtigen Patientenkontakt hat. Es stehen 4 Sono-Kabinen zur Verfügung. Herr W. legt die Patienten in die Kabinen und bereitet die Geräte vor. Du hast als Student soviel Zeit wie nötig, deinen Patient vorzuschalten. Danach holst du dir einen Arzt und er schallt nach und entlässt den Patienten wieder. Dann kannst du deinen Befund schreiben und dem Arzt zeigen, der ihn dann frei gibt. So geht das die ganze Zeit. In den ersten 1-2 Tagen fand ich es besser erstmal nur zuzuschauen. Zu lernen, wie man den Schallkopf hält, wie man die Einstellungen macht und wie man mit dem Computer umgeht. Danach wurden die Anzahl der Patienten, die ich selbst geschallt habe immer mehr.
Arbeitsbeginn ist hier zwischen 7:30 und 8 Uhr, Arbeitsende auch hier zwischen 15 und 16 Uhr

7. Arbeitsplatz-Thorax:
Hier gibt es eine feste Ärztin und einen Gastarzt. Zu dritt sind die Befunde schnell geschrieben. Hier ist wohl der einzige Platz an dem einem ein bisschen Unbehagen befallen könnte. Die hier fest arbeitende Ärztin ist vom Charakter eventuell ein bisschen Gewöhnungsbedürftig. Meine Mit-PJler hat sie jedenfalls mehr als einmal den Angstschweiß über den Körper gejagt. Ich kam eigentlich ganz gut mit der Ärztin klar, man muss nur lernen mit ihrer Art umzugehen. Der Ablauf ist hier ein bisschen anders. Morgens werden alle alten Befunde der Nacht mit der Ärztin besprochen und man darf sich mehr als einmal eine Schimpftirade über die Nachtärzte anhören. Dabei stellt sie Fragen und verlangt schon, dass man einen Thorax vernünftig beschreiben und befunden kann. Manchmal gleicht es ein bisschen wie eine Prüfung. Anderseits lernt man so sehr viel und nach den 3 Wochen Thoraxplatz kann man im Grunde genommen Thoraxbilder sehr gut beschreiben und ganz gut befunden. Nach der Fragestunde, die meisten 1-2 Stunden dauert kann man dann wieder seine eigenen Befunde schreiben. Vor dem Mittag werde diese mit der Ärztin besprochen und ebenso noch einmal vor dem Feierabend.
Arbeitsbeginn ist hier 7:30 Uhr und Arbeitsende eher gegen 15 Uhr.

8. Stimmung unter den Kollegen:
Die Hierarchien sind sehr flach. Man ist per Du mit Assistenz-, Fach- und Oberarzt. Einzig der Chefarzt ist nicht wirklich greifbar, was ich aber nicht so schlimm ansehe. Die PJ-ler genießen einen sehr guten Ruf unter den Mitarbeitern und alle sind gewillt sich um dich zu kümmern. Einzig PJler die demonstrativ zeigen, dass sie keine Lust haben, werden nach und nach Linksliegen gelassen. Die MTAs und andere Pflegepersonal behandeln einen mit Respekt, erwarten dies aber auch selbstverständlich von euch. Insgesamt ist jeder zur Hilfe bereit und beantwortet gerne Fragen, so dumm sie auch erscheinen. Ich habe sehr viel gelacht und viel Spaß gehabt und war wirklich traurig das Team zu verlassen.

9. Pausen und Mittag:
Ihr könnt beim Arbeiten Pausen einlegen wie ihr wollt. Zwischen durch essen und trinken ist kein Problem. Wir PJler sind immer pünktlich zwischen 12 und 13 Uhr essen gegangen und haben meistens 1 Stunde Mittagspause gemacht. Man hätte auch mit den Ärzten mitgehen können, aber wir wollten doch gerne ab und an unter uns bleiben. Man arbeitet sich nicht Tod, man langweilt sich aber auch nicht. Die 16 Wochen gehen super schnell vorbei.

10. Unterricht:
Von Montag bis Donnerstag findet immer um 14:30 Uhr die Mittagsbesprechung statt. Diese ging immer bis 15 Uhr. In meinem Tertial dort ist sie nur 2 Mal ausgefallen. Dabei sind die Themen unterschiedlich. Manchmal ist es wie ein Vortrag (ähnlich einer Vorlesung), manchmal wurden auch interessante Patienten vorgestellt oder aber eigene Studien. Donnerstag war immer Wissenschafttag, hier wurden immer Paper und Forschungsergebnisse vorgestellt. Die Mittagsbesprechung wurde immer von den Ärzten gehalten und war mal mehr, mal weniger informativ. Es ist kein richtiger PJ-UNterricht, sondern für die gesamte Radiologie, sodass es kein richtiges Vorbereiten auf das Examen ist. Was ich aber nicht so schlimm fand.

11. Studientage:
1x die Woche problemlos möglich. Können aber auch gesammelt werden, sodass man dann Urlaub machen kann. Insgesamt sind die Ärzte sehr kulant und Absprachen (in wie weit auch immer, auch bei Krankheit) mit den Workstations ist ohne Probleme möglich.

12. Ergebnis:
Ich gehe mit einem sehr guten Gefühl aus diesem Tertial. Habe mich willkommen und sehr gut aufgehoben gefühlt. Hatte das Gefühl viel gelernt zu haben und vor allem das Gefühl, dass ich sehr viel selbst machen durfte. Im CVK legt man sehr viel Wert darauf, dass es den PJlern gut geht und dass wir sehr gut eingebunden werden. Lehre wird hier sehr groß geschrieben. Dabei ist man nicht als Arbeitskraft eingeplant, sondern zusätzlich an den Workstations.
Ich kann jedem empfehlen, der Interesse an dem Fach hat, sein Tertial am Virchow Klinikum zu machen. Meine beiden Mit-PJlern waren da der gleichen Meinung.
Bewerbung
Über das PJ-Büro der Charité. Virchow-Klinikum auf Platz 1 der Krankenhauswahl.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1