PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Stadtspital Waid (6/2013 bis 10/2013)

Station(en)
-
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Unterkunft
Die Unterkunft wurde von der Klinik gestellt. Es handelt sich dabei um ein altes Wohnheim, welches eigentlich schon lange abgerissen werden sollte und nun auch bald wird. Es werden dann allerdings neue Unterkünfte für Unterassistenten zur Verfügung gestellt. Im Wohnheim gibt es Einzelzimmer mit integriertem Waschbecken und begehbarem Kleiderschrank. Es gibt auf jedem Flur eine Gemeinschaftsküche und -bad sowie für das gesamte Haus einen Gemeinschaftsraum mit Fernseher. Ausserdem sind Waschmaschine und Trockner vorhanden, die gegen einen kleinen Unkostenbeitrag benutzt werden können. Das ganze kostet 280 CHF monatlich und wird direkt vom Gehalt abgezogen. Das Wohnheim befindet sich direkt neben dem Krankenhaus und hat eine Dachterrasse mit Blick über die Stadt und den See bis in die Alpen. Der Wald direkt nebenan bietet wunderbare Möglichkeiten zum Joggen. Obwohl es eine sehr altes Gebäude ist, habe ich dort gerne gewohnt. Auch weil die meisten anderen Unerassistenten dort gewohnt haben und wir eine wirklich schöne Zeit dort hatten. Ausserdem ist der Preis für Zürich unschlagbar, und mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln ist man sehr schnell im Zentrum oder wo auch immer.

Praktikum
Das Waidspital ist für Schweizer Verhaltnisse mit 261 Betten, vier Operationssäle und ca.1000 Miarbeitern ein Haus der Maximalversorgung.
In der Chirurgie arbeitet man in einem gemeinsamen Team aus Allgemein- und Unfallchirurgen. Die Hierarchie ist wie ich finde nicht so deutlich wie in Deutschland, und die Atmosphäre sehr angenehm.
Dienstbeginn ist um 7:30 Uhr und Dienstschluss offiziell um 17:00 Uhr mit einer Stunde Mittagspause. Je nachdem wie viel los ist und wie viele Unterassistenten da sind fallen gelegentlich auch Überstunden an. Wenn wenig zu tun ist, ist es allerdings auch selbstverständlich dass wir früher gehen dürfen.
Generell darf man hier eigenverantwortlicher Arbeiten als in Deutschland, aus meiner Erfahrung zumindest. Neben dem Aufnehmen der Patienten und der Begleitung bei Stationsvisiten stellen wir die Patienten auch immer selbst dem Oberarzt vor und melden viele Untersuchungen oder Ähnliches selbst an und werten diese auch aus. Man hat allerdings immer einen Ansprechpartner unter den Assistenz- und Oberärzten und fühlt sich nicht alleine gelassen.
Bei der Assistenz in den Operationssälen hält man zwar in erster Linie Haken, man darf aber zumindest auch Nähen und die ein oder andere Kleinigkeit selbst machen. Es wird einem auch immer viel erklärt und die Stimmung ist generell wirklich sehr gut im OP.
Auch müssen wir das Ambulatorium und die Notfallstation abgedecken. Auf dem Notfall ist man bei Wochenenddiensten die ersten 2 Stunden alleine, kann den Assistenzarzt der währenddessen Stationsvisite macht aber bei Bedarf anrufen und natürlich Rücksprache halten. Wochenendienste hat man im Schnitt zwei im Monat, welche extra vergütet und mit einem freien Tag kompensiert werden. Ansonsten hat man noch ca. einmal pro Woche nachts Rufdienst, welcher ebenfalls vergütet wird. Der Kontakt zu den Kollegen ist sehr offen und herzlich. Die Integration in das Team fällt bei gemeinsamem Kaffee am Morgen und Mittagsessen leicht. Ausserdem ist es Aufgabe der Unterassistenten einen Apéro für die ganze chirurgische Belegschaft im Anschluss an die Fortbildung am Freitagnachmittag zu organisieren.

Alltag und Freizeit
Zürich ist eine tolle Stadt und hat gerade im Sommer sehr viel zu bieten. Es ist eigentlich täglich irgendwo irgendetwas geboten und für jeden Geschmack etwas dabei. Ob Musik-, Theater- oder Sportevents oder die vielen kostenlosen Bademöglichkeiten am Fluss oder See. Zürich hat ausserdem sehr viele einladende Cafes und Bars. Langweilig wird es hier bestimmt nie, und so kann man auch nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag noch etwas schönes Unternehmen. Ich kann den kostenlosen email Newsletter von Ronorp (auf ronorp.net anmelden) empfehlen, dann bekommt man täglich Infos zu Veranstaltungen etc.

Fazit
Ich würde mich auf jeden Fall wieder für ein Tertial im Stadtspital Waid entscheiden. Man wird gefordert, lernt dabei viel und es macht vor allem auch Spass. Zürich als Stadt ist absolut lebenswert und lässt keine Wünsche offen.
Bewerbung
Die Planung meines Aufenthaltes gestaltete sich als relativ unkompliziert. Ich bewarb mich etwa ein Jahr im Voraus mit einer einfachen email direkt an das Sekretariat der chirurgischen Abteilung im Stadtspital Waid. Neben einem kurzen Anschreiben war nur ein aktueller tabellarischer Lebenslauf, eine Aufstellung meiner bisherigen Studienleistungen sowie eine Immatrikultionbescheinigung gefordert. Die netten Damen im Sekretariat standen stets mit grosser Hilfsbereitschaft zur Seite. Eine Unfall- und Berufshaftpflichtversicherung ist über das Spital gewährleistet.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27