In der Schweiz heißt der Student im letzten Jahr Unterassistent, liebevoll auch kurz UHU genannt.
Im Spital Thun arbeiten Chirurgie und Orthopädie sehr eng zusammen, sodass man als Chirurgie-PJler auf beiden Abteilungen arbeitet.
Wer ein motiviertes, junges und aufgeschlossenes Team sucht, ist im Spital Thun genau richtig. Es gibt sehr flache Hierarchien und ein Team, was sehr auf Lehre fixiert ist.
Lehre beginnt bei den Fortbildungen: Montags Unterassistenenfortbildung, Dienstags Chirurgiefortbildung, Mittwochs Orthopädiefortbildung, Donnerstag Oberarztfortbildung wechselnd Chirurgie/Orthopädie. Wenn man motiviert arbeitet und sich neben dem klinischen Alltag auch mal die Mühe macht, und sich über anstehende OPs (Anatomie) etc. beliest und Stoff parallel wiederholt, erhöht dies die Motivation der Oberärzte und man darf im OP auch mal richtig mit anpacken oder Sachen allein machen. Generell sind alle Ärzte jederzeit bereit Fragen zu beantworten und am OP-Tisch auch gern mal den PJler zum Thema auszufragen.
Eingesetzt ist man manchmal auf den Stationen, hauptsächlich im OP, viel in der AOV (ambulante OP-Vorbereitung = körperliche Untersuchung und Aufnahme zur OP) und oft in der Notaufnahme.
Auf Station hat man am wenigsten zu tun, da Blutentnahmen und Flexülen vom Pflegepersonal erledigt werden, sonst geht man halt Visite und schreibt Briefe.
Im OP darf man natürlich Haken halten und am Ende zunähen und je nach eigener Motivation auch mal eine Metallentfernung oder eine Abszessspaltung allein (unter Aufsicht) machen.
In der Notaufnahme darf man Patienten selbstständig befragen, untersuchen und dann je nach Verdacht in Rücksprache mit dem Assi weitere Untersuchungen anfordern und behandeln (Schnittwunden nähen etc.).
In der AOV befragt und untersucht man selbstständig Patienten, bevor sie am nächsten Tag zur stationären Aufnahme zur OP kommen (so entfallen auch die Aufnahmen auf Station).
Dazu kommen sogenannte Bereitschaftsdienste: Ein PJler hat immer Bereitschaft und wird dann von 16-7Uhr auf dem Handy angerufen, wenn er im OP zum Assistieren benötigt wird. Dann muss man sich innerhalb einer halben Stunde im Spital einfinden. Man arbeitet auch manchmal am Wochenende von 9-16Uhr, bekommt dafür dann aber zusätzliche freie Tage. Unabhängig davon hat man 10 Urlaubstage, die aber nicht auf dem PJ-Zeugnis erscheinen :) Studientage gibt es nicht.
Die kostenlose Unterkunft ist entweder die WG gegenüber vom Spital (5 Gehminuten) oder man wird in einer Gastfamilie in der Stadt untergebracht. Ich persönlich war in der WG (eigenes Zimmer), die echt super ist und auch ausreichend ausgestattet.
Essen muss man selbst bezahlen, dafür ist es super lecker und es gibt eine reichhaltige Auswahl, außerdem verdient man dafür ja Geld.
Das Berner Oberland an sich ist eine der schönsten Gegenden der Schweiz und lädt ein zu zahlreichen Wanderungen, Paddeltouren auf der Aar, Schwimmen im Thuner See oder im Winter zum Wintersport.
Insgesamt das beste Tertial meines PJs - Ich hatte dort eine unglaublich schöne Zeit und habe auch dort die Entscheidung gefällt, Chirurgie zu machen. Vielen Dank dafür, liebe Thuner!
Bewerbung
Ungefähr ein Jahr vorher - PJ-Plätze in der Schweiz sind beliebt oder kurz vorher, da viele noch abspringen. Bewerbungen über das Sekretariat vom Chefarzt Prof. Wagner.
