Ich war der einzige PJ-Student auf der Station. Es gibt allerdings eine Phlebotomistin, die das Blut abnimmt, sodass man zumindest nicht morgens stundenlang nur am Blutabnehmen ist.
Obwohl die Pflege eigentlich durchweg sehr nett ist und die (meisten) Ärzte eigentlich auch nett, ist die Stimmung in der gesamten Abteilung (I.Innere - Kardiologie und Diabetologie) milde ausgedrückt miserabel. Viele Ärzte, die dort angefangen haben, sind nach kurzer Zeit wieder gegangen, es sind auch Stellen unbesetzt, der Dienstplan immer ein großes Problem, und sobald mal jemand im Urlaub und jemand anderes krank ist, bricht alles zusammen. Sowohl die Pflege als auch die Ärzte sind mit der Situation chronisch unzufrieden und die Ärzte z.T. auch einfach vom Ausbildungsstand her überfordert mit der Menge und Schwere der kranken Patienten.
In dieser Atmosphäre macht das Arbeiten wenig Spaß. Auf der Station sind auf jeder der beiden Seiten 17 zum Teil schwer kranke Patienten, auf jeder Seite ist ein Arzt. Die Visite dauert ewig und der Ablauf ist schlecht organisiert, was zu kontinuierlicher Frustration führt. Einzelne Kollegen haben sich trotzdem Mühe gegeben, mir zwischendurch mal etwas zu erklären oder beizubringen, ein anderer (und leider der Dienstälteste) hat jedoch z.B. regelmäßig die Augen verdreht, wenn ich zur Fortbildung gegangen bin oder Freitags meinen Studientag genommen habe und meine Fragen zu Patienten z.T. sehr unfreundlich beantwortet.
Zusammenfassend würde ich in jedem Fall davon abraten, in der Abteilung (Station 7B oder 9B) PJ zu machen, trotz der zum Teil extrem netten Einzelpersonen.