Meine Zeit in Zittau werde ich in sehr guter Erinnerung behalten. Wir sind als PJler sehr freundlich aufgenommen worden und konnten dank der guten Betreuung sehr viel lernen.
Überrascht hat uns am Anfang, dass viele der "typischen PJ-ler-Aufgaben" dort nicht darauf warteten, von uns übernommen zu werden. Blutabnahmen, Flexülen, Wundversorgung etc. wurden von den Krankenschwestern erledigt, alle auf Station tätigen Ärzte nahmen Patienten auf (nicht nur die Rangniedrigsten...) und sogar die Oberärzte schrieben selbst Briefe. Allerdings waren niemand böse, wenn wir darum baten, auch mal Blut abnehmen zu dürfen etc... Auf diese Weise konnten wir uns sehr gut unsere Tagesprogramm zusammenstellen und durften im Endeffekt viel machen. Das gleiche galt auch für den OP - während des Sommerlochs gab es relativ wenig für uns PJler im OP zu helfen, wir durften aber jederzeit zuschauen und wurden später auch zum Hakenhalten eingeteilt.
Allgemein galt wohl am ehesten: man konnte alles machen, musste aber nichts...
+ jederzeit die Möglichkeit, im Notarztwagen mitzufahren oder in der Rettungsstelle zu helfen, wenn es nicht gerade auf Station brannte
+ sehr flexibel in der Tagesgestaltung - man durfte immer dort hingehen, wo man am meisten lernen konnte
+ guter Kontakt zu den Schwestern (wenn man sich anständig vorstellt und sich nicht arrogant gibt)
+ PJler dürfen Chefvisiten machen und Patienten vorstellen (müssen aber nicht)
+ 2x tägliche Besprechungen (morgens inklusive Kaffee für jeden!), wo neue Patienten vorgestellt werden und alles was so den Tag über passiert ist - so bleibt man immer auf dem Laufenden
+ eigenes Diensthandy und PJ-Zimmer mit Internet
+ Unterkunft wird kostenlos gestellt und ist nicht sehr luxuriös, aber völlig ausreichend
- Nicht so sehr empfehlenswert für Studenten, die viel praktische Erfahrung im OP sammeln wollen, da der Hauptoperateur von Anfang bis Ende am Tisch steht und nicht die "niederen Tätigkeiten" (zB. Zunähen) delegiert, wie es in anderen Kliniken der Fall ist.