PJ-Tertial HNO in St. Elisabeth-Krankenhaus Hohenlind (8/2012 bis 11/2012)

Station(en)
HNO-2
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Koeln
Kommentar
Für die Kurzangebundenen hier mein Fazit:
Ein super Tertial. Absolut zu empfehlen.

Für alle, die mehr erfahren wollen, habe ich die einzelnen Punkte (s.o.) noch ein wenig erläutert:


Einsatzgebiete:

HNO war mein Wahlfach und ich hatte es direkt als erstes Tertial. Wir waren insgesamt zwei PJler in der Abteilung was in meinen Augen eine super Besetzung war.

Im Vorfeld hatten wir mit der freundlichen Sekretärin besprochen, wo wir uns melden sollten. Dort wurden wir von einem Assistenten empfangen, der uns zunächst die Stationen, die Ambulanz und den OP gezeigt und von sich aus allen vorgestellt hat. Von allen Seiten wurden wir extrem freundlich begrüßt und gut aufgenommen. Danach wurden wir zu den organisatorischen Dingen begleitet. Namensschild, Essenskarte, Kleidung, EDV-Zugang, Verwaltung.
Jeder PJler bekommt 5 Garnituren bestehend aus Scrubs, Hose und Kittel, die nach der Wäsche zurück in die PJ-Umkleide geliefert werden.
Der EDV Zugang war vorbereitet.
Essen ist für 3 € pro Tag in der wirklich guten Kanitne umsonst. Es gibt diverse warme Gerichte und eine gute Salatbar.

Die HNO-Abteilung hat 2 Stationen, sodass jeder von uns eine Station betreut hat. Um 7:30 Uhr startet der Tag mit Visite. Danach macht man einige Blutabnahmen und zieht die Nasentamponaden. Sobald dies erledigt ist, geht meist das gesamte Team frühstücken.

Danach startet die Ambulanz mit OP-Aufnahmen und Nachsorgesprechstunde. Hier schnappt man sich eine Patientenakte und darf alles mit dem Patienten anstellen. Aufnahmegespräch, BE, Nasenfolien ziehen, Ohren detamponieren, ... Hinterher holt man einen der Assistenten hinzu und alles wird besprochen und der Patient komplett nachuntersucht. Wir hatten also von Anfang an unsere eigenen Patienten. Ich hatte nie das Gefühl der Überforderung, da quasi immer ein Assistent oder OA verfügbar ist, den man hinzurufen konnte.
Wenn die Arbeit des Vormittags erledigt ist, geht das Team gemeinsam Mittagessen, was für PJler immer möglich war.

Nachmittags ist 4x die Woche Indikationssprechstunde. Hier gilt das gleiche wie vormittags. Patientenakte schnappen, Anamnese, HNO-Status, ggf. Sono, Überlegen wie es weitergeht, Vorstellung Assistent und OA; nächster Patient.
Man kommt echt gut ans Untersuchen. Jeder Patient wird am Ende noch einem OA vorgestellt, der letztendlich die OP-Indikation stellt. Hierbei kann man immer noch was lernen.

Notfälle kommen immer mal zwischendurch an deren Versorgung man dann auch mithelfen darf.

Mittwochs ist Tumorsprechstunde. Die ist grundsätzlich sehr interessant, weil man langjährige Patienten betreut. Auch hier kann man im Prinzip jeden Voruntersuchen. Jedoch fällt es schwer einen Überblick zu gewinnen, sodass man doch mehr zuschaut. Meist kann man aber dafür Mittwochs auch früher gehen anstatt nur daneben zu stehen.

Nachmittags ist nochmal Visite, an der ich meist nicht teilgenommen habe, da ich noch in der Ambulanz beschäftigt war. Der Tag endet mit einer Nachmittagsbesprechung, die meist so spät ist, dass die PJler schon nach Hause geschickt wurden.

Briefe schreiben musste ich nicht, wollte ich aber auch mal gemacht haben und wurde dann dankend angenommen.

Meist konnte man zwischen 14 und 16 Uhr nach Hause gehen.

Wenn mal ein Botendienst anfiel, wurde man regelrecht angebettelt, ob am den ausführen würde, was dann natürlich kein Problem ist. Meist sollte man einen Schnellschnitt in die Pathologie bringen, was ich dazu genutzt habe, mir auch dieses Prozedere einmal anzuschauen. Die Pathologen waren jedesmal sehr erfreut, wenn man anwesend war und haben dann auch viel erklärt.

Im OP war man fast nie fest eingeteilt, man konnte sich aber jede OP ansehen, auf die man Lust hat. Ich habe mir jede Standard-OP angesehen und viele Mittelohroperationen am Spion verfolgt. Größere offene OPs (Laryngektomie, Neck Dissection) durfte man (musste nicht) assistieren, was natürlich auch sehr spannend war. Highlights waren ein Radialislappen und eine Neck Dissection mit Carotisinterponat.

Ab Mitte des Tertials haben wir Tonsillektomie und Adenotomie mit OA-Unterstützung selbstständig durchführen dürfen.

Auch von Seiten des OP-Teams wird man ernst genommen und freundlich aufgenommen. Auch sind die OP-Assistenten gerne bereit zu erklären was z.B. Instrumente, Fadenlehre etc. angeht. Einziges kleines Manko: Im OP gibts leider keine Bildschirme, sodass man immer durch einen kleinen Spion blicken muss.


Unterricht:

Einmal pro Woche findet eine interdisziplinäre Fortbildung aller in Hohenlind ansässigen Fachrichtung statt. Außerdem gibt es alle zwei Wochen eine Röntgenfortbildung.
HNO-spezifischen Theorieunterricht gab es nicht, aber man konnte im Ambulanzbetrieb, wie oben beschrieben, alles fragen und bekam dann gute Erklärungen.


Sonstiges:

Das Team ist wirklich super nett und wir wurden regelmäßig auf Geburtstage, zum Feiern oder auf den Weihnachtsmarkt eingeladen.
Bewerbung
über die Uni Köln
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13