Ich hatte schon gute Erfahrungen in einem kleinen Krankenhaus im Rahmen meiner Famulaturen gemacht; deshalb war Hennigsdorf auch ganz bewußt ins Kalkül gezogen worden. Sicherlich, 300,00 € haben oder nicht, macht schon einen Unterschied. Aber was nutzt mir universitäre Hightechmedizin, wenn ich die Basics nicht verstehe.
Im KH Hennigsdorf hatte ich das, was ich mir von einer soliden Ausbildung erhofft hatte. Als PJ-ler ist man vom ersten Tage an Bestandteil des überwiegend jungen Teams; sicherlich ist das auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Arbeitskraft durchaus gebraucht wird (Allerdings komen Studenten/innen auch durch ohne jemals gearbeitet zu haben, ohne dass ihnen das negativ bescheinigt wird).
Für mich war Innere Medizin aufgrund seiner Komplexität immer ein Angstfach, dieses ist mir in Hennigsdorf (Schwerpunkt Kardiologie) komplett genommen worden. Nie soviel gelernt wie dort. PJ-Unterricht findet einmal die Woche unter der sehr engagierten Regie von Chefarzt Dr. Minden statt. Bestandteil dessen war ein EKG-Kurs, der seinesgleichen sucht. Weitere Themen: Schwindel, aus verschiedenen Blickrichtungen betrachtet, Röntgen-Thorax, Bluthochdruck, Diabetes etc.
Als PJ-ler durchläuft man folgende Stationen: allgemeine Innere Medizin, kardiologische Sation, Funktionsdiagnostik und Rettungsstelle (mit der Möglichkeit, einen Monat lang mit dem Rettungswagen durch Oberhavelland zu düsen). War echt eine schöne Zeit. Bedanken möchte ich mich nochmal herzlich (ohne Namen zu nennen) bei der jungen Kollegin, die mich auf der Station 29 an die Hand genommen hat, bei dem Kollegen, der kürzlich heiratete, bei dem Kollegen, den ich wegen Unwohlseins nach Hause fahren durfte und ganz besonders bei Herrn S., mit dem ich viele Rettungseinsätze (inklusive Videoaufnahme) hatte. Super angenehm ist das Arbeiten mit den Kollegen der Rettungsstelle und der Rettungswacht.
Erreichbar ist das KH Hennigsdorf für alle, die ein bißchen früher aufstehen, per S-Bahn und Anschlußbus.
