PJ-Tertial Innere in Universitaetsklinikum Hamburg-Eppendorf (6/2011 bis 10/2011)

Station(en)
Gastro 4A, Nephro 5B, Kurz: Kardio und Kardiointensiv
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Innere am UKE hat Vorteile:
- man sieht auf jeden Fall alle Innereklassiker, aber eher in einem komplexeren Rahmen, d.h. gerne im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen. Bsp: auf der Gastro 4A haben viele zwar eine gastro-enterologische Erkrankung (Leberzirrhose), haben aber nebenbei genauso eine Herzinsuffizienz, eine Pneumonie oder eine Neoplasie. Man muss sich am Anfang viel einlesen und man versteht nicht sofort alles. Ich finde aber dass man damit lernt, strukturierter zu denken und zusätzliche Erfahrung sammelt und für die Zukunft viel mitnimmt. Denn die sog. "Innerebasics" kommen höchstens in der Allgemeinarztpraxis isoliert vor. Wenn im Krankenhaus ein Omi mit Pneumonie kommt, hat sie auch so ziemlich alles andere Internistische, was man sich vorstellen kann.
- man sieht auch die Exotischen Krankheitsbilder. 100%.
- man hat tatsächlich nahezu täglich Unterricht, manchmal ist er etwas unstrukturiert und von einer Vertretung gemacht, die nicht so wirklich weiß, was besprochen werden soll, aber dennoch tendenziell ist das sehr guter Unterricht.

Die Nachteile sind jedoch auch nicht von der Hand zu weisen:
- es sind zu viele Studenten auf Station und man kommt schnell in einen "lieber früh abhauen, es gibt eh nichts zu tun Modus". Es gibt auch oft einfach nichts zu tun.
- es ist frustrierend, jeden Morgen stundenlang Blut abzunehmen (so auf der 4A z.B.)
- es ist sehr, sehr schwer etwas mehr Verantwortung zu übernehmen. Ich durfte zwar Patienten aufnehmen und gerne alles eintippen, aber der Pat. wurde selten mal mit mir besprochen, der Therapieplan und weiteres Procedere wurde ebenfalls von den Assistenzärzten übernommen, sodass man selten tatsächlich Lerneffekte hatte (wenn man es nicht irgendwo nachgeschlagen hat).
- es gibt nur alle 2 Wochen einen Studientag frei!
- ich habe ehrlich gesagt auch kaum irgendeine Art von Dankbarkeit oder Wertschätzung erlebt, obwohl man den Ärzten echt viel Drecksarbeit abnimmt, selbst um 18 Uhr sagt keiner zu einem, man sollte jetzt mal nach hause gehen.
- und natürlich nach wie vor: man muss am UKE das Essen immer noch selbst zahlen (Asklepios Kliniken und andere kriegen es hin, das ihren PJlern zu bezahlen)
- man rotiert nur 1 Woche in die Notaufnahme, das ist viel zu wenig und die Betreuung in der Notaufnahme ist wirklich grottig. Wieder nur Lerneffekt mit hartnäckigem Nachfragen und viel Engagement.

Ich finde aktuell sind noch die Onko und die Infektio sehr empfehlenswert, die Nephro 4B soll die Hölle sein, die Stimmung auf den Stationen wechselt leider auch permanent, weil die Assistenzärzte auch immer rotieren, deswegen kann man schlecht pauschalisieren. Aber von der 5B Nephro rate ich persönlich ab. Und von den meisten Kardiostation, 1A soll allerdings nett sein. 4A Gastro: super viel zu tun, man geht fast nie vor 18 Uhr. Mit Engagement lernt man dort auch was.

Insgesamt: man sollte wissen, worauf man sich einlässt und über ein eher unpersönliches, anonymes PJler Dasein am UKE nicht unglücklich sein und sich auf die spannenden Fälle konzentrieren. Ansonsten in ein kleineres Haus gehen :).


Bewerbung
Man kann quasi noch 1 Tag vorher einsteigen. Kein Problem, einfach bei Fr. Dana Klatt melden.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.6