PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kreisklinik Prien (5/2011 bis 7/2011)

Station(en)
S3/S4
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Kreiskrankenhaus Prien liegt wirklich direkt am See, somit hat es einen wunderbaren Blick, vor allem die Privatstation S3/S4.
Das operative Spektrum ist sehr weit und geht auch deutlich über meine Erwartung an eine Kreisklinik hinaus. Zum Beispiel werden neben den üblichen Dingen der kleinen BAuchchirurgie und den wichtigsten unfallchirurgischen OPs auch komplzierte große Baucheingriffe und Darmkreb-OPs durchgeführt. Das Krankenhaus ist auch ein Darmkrebszentrum.
Insgesamt ist es natürlich ein kleines Haus, das hauptsächlich aus einer internistischen und einer chirurgischen Abteilung besteht, dazu noch eine belegärztlich betreute Gynstation und ein paar Urologische PAtienten.
Die Chirurgie hat ca. 70 Betten. Durch die Größe des Krankenhaus geht es eher familiär zu und man kennt schnell alle Leute, was eine willkommene Abwechslung zur Uni ist. Vom Tagesablauf her gibt es immer um 8 Uhr die Morgenbsprechung mit Röntgenbesprechung der aktuellen Bilder, dann das Tagesprogramm im OP und die Stationsarbeit. Der Tag endet nach der Röntgenbsprechung um 15 Uhr, selten bleibt man noch länger für Assistenzen in Notfall-OPs. Ein fester Studientag ist nicht eingeplant. Auf mehrfache Nachfrage bekommt man schon frei, aber je nach PJler Anzahl (wir waren zu zweit) hatte man schon das Gefühl, dass wir zum Assistieren gebraucht wurden.
Man steht jeden Tag bei mindestens 2 Operationen im OP, d.h. man bekommt Einiges mit. Je nach Operateur und persönlichem Einsatz darf man auch aktiv an der OP teilnehmen und im Großen und Ganzen waren alle sehr freundlich (vor allem die OP-Schwestern, was wohl der größte Unterschied zu Krankenhäusern in der Stadt ist) und es war immer willkommen, dass man Fragen stellt. Man durfte bei jeder OP, die einen interessiert hat, dabei sein.
Die Stationsarbeit: Nach der Morgenbesprechung ist erst einmal Visite (die in Prien sehr ausführlich durchgeführt wird) und danach widmet man sich den Aufgaben wie Blutabnahmen (teilweise maches auch die Schwestern selbst), Arztbriefe schreiben und diktieren usw.
Das Mittagessen wird gestellt und ist auch recht gut.
Es besteht immer die Möglichkeit in die Notaufnahme zu gehen, dort kann man auch mal ganz andere Krankheitsbilder sehen als in der Stadt und man lernt sehr viel. Leider in Prien auch die einzige Möglichkeit als PJler mal Patienten aufzunehmen, denn dafür gibt es ein eigenes Aufnahmezimmer mit einer Aufnahmeärztin und es ist nicht unbedingt erwünscht, dass man da als PJ-Student aktiv teilnimmt. Gut für die Ärzte, bisschen Schade für die Studenten.
Leider gibt es für PJler keinerlei Fortbildungen. Das ist sehr schade und sollte an einem Lehrkrankenhaus auch eigentlich angeboten werden. NAtürlich sind es immer nur max. 2 PJ-Studenten, aber einmal wöchentlich könnte man schon eine Fortbildung anbieten. Außerdem würde ich mir wünschen, dass es eine Checkliste mit den wichtigsten Skills und Tätigkeiten zum Abhaken gibt, das motiviert dann die PJler und die Ärzte, dass man auch die wichtigsten Dinge gezeigt bekommt und lernt.
Die wöchentliche Fortbildung für die Ärzte ist leider oft sehr speziell und fällt auch häufig ganz aus.
Einer der größten Vorteile an Prien ist natürlich die Lage. Der Chiemsee und das umliegende Chiemgau bieten eine Vielfalt an Freizeitaktivitäten. Man sollte sich unbedingt ein Fahrrad mitnehmen um alles zu schaffen. Alleinstellungsmerkmal dürfte in Prien wohl der nette Brauch sein, bei gutem Wetter vor der Arbeit mit den Ärzten ein gemeinsames Bad im Chiemsee zu nehmen, unbedingt mitmachen!
Gewohnt hab ich im PErsonalwohnheim, 5 min. vom Krankenhaus. Es gibt dort entweder ein Zimmer mit Küche und Bad (Küchenutensilien nicht vergessen) oder man entscheidet sich dafür 300€ zu nehmen. Allerdings würde ich tägliches Pendeln nicht empfehlen.

Alles in allem hat mir mein halbes Tertial in Prien sehr viel Spaß gemacht, nicht zuletzt wegen den netten Leuten, aber auch wegen der guten Ausbildung.

Bewerbung
Ganz normal über die PJ-Bewerbung
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
EKGs
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.8