PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (4/2011 bis 7/2011)

Station(en)
St. 23, St. 28, PM, Notaufn.
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Dresden
Kommentar
An sich ein schönes Chirurgie-Tertial (vor allem da ich mir nicht viel davon erhofft habe). Ich war je 6 Wochen in der Allgemein- und Unfallchirurgie und habe dabei jeweils eine Station, das Patientenmanagement und die Notaufnahme durchlaufen. Insgesamt hat Friedrichstadt eine freundliche Klinikathmosphäre mit netten Ärzteteams, von denen die meisten Kollegen auch bemüht sind, einem was beizubringen und jederzeit für Fragen zur Verfügung stehen. Gewöhnungsbedürftig sind evt. die z.T. relativ strenge Hierarchie (v.a. bei den Unfallchirurgen) und unangemessen heftige Ausraster von Seiten einiger Unfallchirurgen im OP. Die Schwestern (besonders auf St. 28) sind z.T. eher unangenehme Zeitgenossen, die einen gerne ausnutzen und bei Fragen/Wünschen schon mal auflaufen lassen. Die OP-Schwestern und auch das Notaufnahme-Personal dagegen waren sehr nett.
Man verbringt viel Zeit im OP mit Hakenhalten, viele Chirurgen erklären und fragen auch mal was. An Eigeninitiative (sprich: Nähen, Knüpfen etc.) darf man eher wenig zeigen. Bei den richtigen Operateuren und ein bisschen Drängeln ist aber auch das mal möglich. Ansonsten gibt´s auf Station tausende Briefe zu schreiben und Patienten aufzunehmen. Die Diagnostik und Entwicklung eigener Ideen zur Therapie steht dabei eher hinten an (zugegeben: ist meist auch recht simpel - Röntgen und OP). Es ist dringend erwünscht Patienten in der Chefarztvisite vorzustellen.
Die Notaufnahme ist auch sehr interessant, hier sieht man viel und kann auch einige praktische Dinge machen (Kopfplatzwunden nähen etc.). Dabei empfiehlt es sich auch einen Blick in die zahlreichen Spezialsprechstunden der Unfallchirurgie zu werfen.
Das Weiterbildungsangebot der Klinik fand ich sehr gut und umfangreich (1x/Wo. PJ-WB, EKG, Patho-Demo, Assistenten-WB etc.). Die Bezahlung mit einmalig 250 Euro ist als Essensgeld zu verstehen und aus meiner Sicht ziemlich mager. Da man aber eh nie zum Mittagessen kommt, bleibt einem dieses Geld wenigstens komplett erhalten. Für 12 Wochen gibt es 6 Studientage zur (relativ) freien Verfügung, aber für Chirurgie-PJler nicht zum Sammeln.
Insgesamt betrachtet kann ich Friedrichstadt durchaus als Chirurgie-Tertial empfehlen. Wer auch als Assistent in diese Richtung gehen will (und sich auf die zahlreichen Fragen hin auch so äußert), wird wahrscheinlich auch noch intensiver in das OP-Geschehen eingebunden.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Patientenvorstellung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
250

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93