PJ-Tertial Unfallchirurgie in Klinikum St. Elisabeth (7/2017 bis 9/2017)

Station(en)
23/24
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Vorab: Ich gehöre zu den chirurgisch interessierten PJ Studenten und werde auch in der Chirurgie anfangen.

Pro:
- die Assistenzärzte und der Großteil der Oberärzte sind nett und freundlich (die Assistenten haben die PJler zu Beginn des Tertials zum Einstand zum Essen eingeladen)
- wenn man nichts arbeiten will, muss man auch nicht unbedingt
- man wird nicht sehr oft in den OP eingeteilt
- wenn man im OP assistiert, darf man meistens zunähen
- Teilnahme an Sprechstunden ist möglich
- man kann Dienste mitmachen und bekommt dafür Freizeitausgleich

Contra:
- es gibt sehr viel Blut abzunehmen. Wenn man die Labore teilweise nicht bewusst hinterfragt, nimmt man Patienten jeden Tag Blut ab. Teilweise wird man extra wegen einer Blutentnahme angerufen, während der Assistenzarzt Kaffee trinkt.
- wenn man als PJler Visite mitgeht, wird man von Chefarzt/Oberärzten weitestgehend ignoriert. Wenn man etwas fragt, bekommt man zwar eine Antwort, von sich aus wird aber quasi nie etwas erklärt. Das selbe gilt in den meisten Fällen für den OP.
- von oberärztlicher/chefärztlicher Seite wird so gut wie keine Lehre gemacht. Den Assistenten fehlt dafür meistens auch der Nerv bzw. die Zeit.
- nach Visite und Blutentnahme darf man Briefe schreiben oder rumsitzen.
- eine offizielle Rotation in die Notaufnahme (da selbstständige Abteilung) ist nicht möglich. Ich bin fast jeden Tag trotzdem in die Notaufnahme gegangen. Das wurde toleriert.
- eine einwöchige(!!!) Rotation in die Neurochirurgie (Teil der unfallchirurgischen Abteilung!!!) war nur nach Bitten und Betteln möglich, nachdem sich der PJ-Kollege bereit erklärt hat für diese Woche Blutentnahmen und evtl. OP-Assistenzen zu übernehmen.
- wenn man in OPs eingeteilt wird, dann selten "interessante" Eingriffe, sondern vor allem klassische Hakenhaltertätigkeiten oder manchmal auch in keinster Weise nachvollziehbares "Dabeistehen" (z.B 2.Assistent bei einer Schulter-ASK, Halten eines Unterschenkels in Innenrotation für 10 Minuten im Rahmen einer Metallentfernung)
- angerufen wird man von Ass.Ä/OberÄ/Schwestern aus folgenden Gründen: OP-Assistenz (von einem bestimmten OA mehrfach kurz vor Feierabend), für Braunülen oder Blutabnahmen auf Station



Fazit:
Sowohl der Chefarzt, als auch die Oberärzte sollten mehr Wert darauf legen, dass die PJ-Studenten der Abteilung mehr als "Kollegen" und weniger als Blutentnahmedienst wahrgenommen werden. Es wäre wünschenswert auch einmal angerufen zu werden, wenn es irgendwo einen interessanten Befund/OP/Patienten gibt und nicht nur bei Blutentnahmen. Es wäre vor allem die Aufgabe des Chefarztes und der Oberärzte Wissen über die Unfallchirurgie zu vermitteln und evtl. Faszination für das Fach zu wecken, das geschieht hier in keinster Weise.
Am meisten gelernt habe ich weder auf den Intensivvisiten (wo man Glück haben muss vor lauter Oberärzten den Patienten überhaupt zu sehen), noch auf den Stationsvisiten (wo man nichts erklärt bekommt), schon gar nicht im OP, sondern in der Notaufnahme. Die dort tätigen Chirurgen behandeln den PJler mit Respekt, machen (egal wie stressig es ist) aktive Lehre, lassen den PJler eigenständig Patienten untersuchen und man darf selbstständig Wundversorgungen durchführen.

Ich habe mich mit den Assistenzärzten persönlich gut verstanden, war von dem unfallchirurgischen Teil des Tertials im Großen und Ganzen aber enttäuscht.

Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.53