PJ-Tertial Anästhesiologie in Spital Altstaetten (5/2017 bis 7/2017)

Station(en)
Anästhesie
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ein halbes Tertial im Spital Altstätten zu verbringen kann ich durchweg empfehlen. Es ist ein sehr kleines Haus mit insgesamt nur 4 Stationen (gemischt internistisch/chirurgisch/orthopädisch) plus Geriatrie. Es ist das kleinste der drei Spitäler der Spitalregion Rheintal "SSRWS". Der Schwerpunkt im OP liegt auf einfachen Allgemeinchirurgischen Eingriffen (lap. CHE, Appendektomie, Hernien, Lymphknotenexzision,...), Handchirurgie sowie Orthopädie (hier recht viel!) sowie als Belegärzte HNO und Auge.
Vorteil des kleinen Hauses ist die extrem familiäre Atmosphäre bei gleichzeitig hohem Ansehen eines Unterassistenten. In der Anästhesie war das Maß der Betreuung und der Tätigkeiten die man durchführen durfte zwar wie immer etwas abhängig vom gerade anwesenden Anästhesisten (ja, teilweise ist das nur einer!) aber man darf alles in allem recht viel: Man wird langsam rangeführt an Einleitung mit Beatmung, Gerät einstellen und Intubation unter Aufsicht (erstmal über Larynxmaske, aber man kommt dann ab Woche 2-3 relativ schnell auch bei der endotrachealen dran), Ausleitung, sowie natürlich das Vorbereiten des Patienten (Braunülen legen, Elektroden kleben, Checkliste). Auch werden viele Teilnarkosen gemacht, die man bspw. beim IV-Block mit der Pflege zusammen selbstständig ausführen darf. Mit etwas Nachdruck darf man auch mal eine Spinale probieren. Nachteil des kleinen Hauses ist die Abwesenheit komplexer Narkosen - arterielle Blutdruckmessung beispielsweise kommt nur alle 2 Wochen mal zum Einsatz! Es beschränkt sich eben alles auf die klassisch-elektive einfache Chirurgie. Deshalb mein Tip: Nur 8 Wochen hier verbringen!
Ein Vorteil und gleichzeitig Nachteil ist die Abwesenheit einer Intensivstation: Einerseits sind so die allermeisten Fälle sehr elektiv-entspannt was der oben beschriebenen Selbstständigkeit zugute kommt, andererseits gibt es eher weniger "Action" im Sinne sehr komplexer Narkosen. Wenn man die Intensivstation besichtigen will muss man dafür ins angegliederte Haus nach Grabs (30mins Autofahrt).
Ein relativ klarer Nachteil ist die fehlende Lehre. Die Anästhesten erklären nur die Basics, dann ist Eigeninitiative gefragt. Ich habe ab und zu immer mal einen Anästhesisten gefragt, ob er ein Thema mit mir durchspricht, was dann auch ging allerdings teilweise eher ungern.
Thema Freizeit: Die Arbeitsbelastung ist recht hoch, allerdings für die Schweiz wohl recht normal. Man arbeitet von 7 bis durchschnittlich 16, manchmal 17 oder gar 18 Uhr. Wenn man mal etwas früher rauskann ist derjenige klar im Vorteil der sein Rennrad oder Mountainbike dabei hat. Das Wohnheim ist sehr modern und die Atmosphäre dort sehr nett (wir haben bspw. jeden Tag zusammen gekocht).
CAVE: Das Spital soll voraussichtlich 2019 komplett renoviert werden und Gerüchte lassen verlauten dass das Personalwohnheim dann auch ausgelagert wird. Bei der Bewerbung Nachfragen!
Fazit: Super geeignet für Studenten die ihre Praxis aufbessern wollen. Die Gegend ist super schön und man bekommt hier den guten Mittelweg zwischen "was lernen" und "Freizeitangebot".
Bewerbung
Etwa 1 Jahr im Vorraus bei Marianne Frische (Sekreteriat Anästhesie der Spitalregion Rheintal). Das war für die Anästhesie ausreichend, parallel war die Chirurgie allerdings schon besetzt. Also besser sicherheitshalber 1,5 Jahre im Vorraus planen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Punktionen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27