PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Ospidal Engiadina Bassa (11/2016 bis 1/2017)

Station(en)
Medizin, Chirurgie, Notfall
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
Bern (Schweiz)
Kommentar
Ich habe 3 Monate in Scuol verbracht und dies ist meine Bewertung:

Pro's:
- Schöne Berglandschaft mit gutem Freizeitangebot
- Ausfahren mit der Ambulanz
- Arbeiten auf dem Notfall
- Gratis Eintritt ins Bad (Mit Wellnessbreich und Saunalandschaft)

Con's:
- Pikettdienste: Einer der UHUs muss immer Pikett leisten, d.h. wenn man zu zweit ist jede zweite Woche 7Tage am Stück. Man wird für OP-Assistenz, Sitzwachen oder auch nur um in die Apotheke ein Medikament abzuholen gerufen. Die Pikettdienste werden NICHT vergütet, zudem macht man im Monat mehr Pikettdienste als laut Arbeitsgesetz erlaubt sind. Dies wird leider von der Klinikleitung so toleriert und auch auf Nachfrage wurde mir keine gute Antwort geboten
- Viel Büroarbeit, wenig klinische Arbeit am Patienten
- Keine eigenen Patienten: Im Hause ist es nicht üblich, dass die UHUS (ausser auf dem Notfall), eigene Patienten betreuen.

Man rotiert im Ospidal während der Zeit über sämtliche Stationen. Man macht also Chirurgie, Notfall und Medizin und teilt sich dies selbständig mit den anderen UHUs ein. Die Arbeitszeiten sind offiziell von 8-12 und von 15- 19:15, dieses variieren natürlich. In der Hauptsaison kann es auch sein das man einmal 12h am Stück im OP steht, in der Nebensaison kann man oft auch früher gehen. In der Chirurgie wir man meist im Op, hilft beim umlagern, der Anästhesie beim Einleitung und natürlich als Op-Assistenz. Leider sind die OP-Schwestern nicht gerade nett, man wird auch nicht in den OP eingeführt und wird dementsprechend oft angemotzt. Auf dem Notfall kann man wenn man Glück hat Patienten selbständig untersuchen, Labor und Röntgen anmelden und die Befunde, dann mit dem Assistenzarzt oder dem leitenden Arzt besprechen. Wenn man sich gut mit dem Notfallpersonal versteht kann man auch mit der Ambulanz ausfahren oder bei Patientenverlegungen dabei sein. Auf der Medizin ist man vor allen Dingen als Bürohilfskraft, man macht MMS und Schellong Tests, ist bei der Visite dabei und schreibt Berichte.
Die Stimmung im Ospidal ist generell gut, leider wird man als UHU oft etwas missachtet. Teaching wie es an grösseren Spitälern üblich ist gibt es nicht, die Leitenden Ärzte der Medizin erklären aber gerne etwas und stellen auch ab und zu Fragen wenn man z. B. ein EKG befundet. Zudem gibt es 1x wöchentlich einen Journal Club und eine Fallvorstellung. Die Zimmer sind entweder im Spital oder in Wohnungen ca. 5 Min vom Spital.

Fazit:
Meine Erwartungen an das Praktikum wurden in Scuol leider nicht erfüllt. In den anderen Spitälern in der Schweiz in denen ich war, ist es durchaus üblich dass man als UHU eigene Patienten hat und auf ähnlichem Niveau wie ein Assistenzarzt arbeitet. Für mich war es leider nichts, da ich mir als UHU eine andere Arbeitsweise gewohnt bin. Zudem wird der Pikettdienst nicht entschädigt. Wer aber gerne nicht sehr viel Verantwortung übernimmt, dem wird das Praktikum sicher gefallen. Zudem ist das Praktikum gut wenn man in kurzer Zeit einen Einblick in Chirurgie, Innere und Anästhesie bekommen will.
Bewerbung
ca. 1 Jahr ans Sekretariat, erst nach mehrmaliger Nachfrage eine Antwort bekommen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Rehas anmelden
Gipsanlage
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8