PJ-Tertial Innere in St. Joseph Stift (6/2016 bis 9/2016)

Station(en)
S3, Geri, S, N3
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Das Innere-Tertial im Joseph Stift war so lala. Positiv war, dass das Klima hier insgesamt wirklich nett ist. Ich wurde freundlich aufgenommen und gut integriert. Sowohl von den Ärzten, als auch von der Pflege. Da waren die meisten ganz nett. Fast alle duzen sich und es ist ein schönes Miteinander.
Wer jedoch hofft, im St. Joseph Stift viel zu lernen und gut auf die Prüfung vorbereitet zu werden, ist hier jedoch eher nicht an der richtigen Stelle. Ich habe vor allem auf den großen Stationen erstmal meistens bis 9 oder 10 zugebracht, um Blut abzunehmen. Das ist alleinige PJler-Aufgabe und es kommt doch eher selten vor, dass die Ärzte mal was abnehmen. Gerade auf der großen Station, der N3 mit 40 Betten, gab es manchmal mehr als 30 Blutentnahmen am Tag. Dann waren oft schon die ersten geplanten Patienten da, die von den PJlern aufgenommen werden müssen, d.h. Anamnese und klinische Untersuchung. Damit war man dann meistens bis zur Röntgenbesprechung um 13 Uhr beschäftigt. Natürlich lief genau in der Zeit die Visite, auf die man dann eben nicht mitgehen konnte. Ich kann an 2 Händen abzählen, wie oft ich auf Visite mitgegangen bin. Somit fällt einer der großen Tagespunkte, bei denen man doch was lernen könnte, schon mal weg. Nachmittags nimmt man dann entweder noch übrige Patienten auf oder man schreibt Briefe.
Sehr empfehlenswert ist die Geri. Ich war dort glücklicherweise 5 Wochen. Hier gibt es nur max. 20 Patienten, weniger Blutentnahmen und Patientenaufnahmen, so dass ihr hier regelmäig mit an der Visite teilnehmen könnt. Die Ärzte, vor allem R.R. und A.S. haben wirklich gern was erklärt und ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Leider kann man nur in die Geri, wenn die 3 internistischen Stationen im Haupthaus besetzt sind.
In die Funktionsabteilung konnte ich leider nur selten gehen. Als ich am Anfang danach gefragt hatte, wurde mir von der PJ-Beauftragten recht offen gesagt, dass das eigentlich nicht Sinn und Zweck vom PJ ist, sondern dass wir hier sind zum Blutnehmen, Flexülen legen und Patienten aufnehmen und dass das Ziel sei, irgendwann unsere eigenen Patienten zu betreuen und für die den Brief zu schreiben. Sehr sehr schade. Ich hatte auch mal zwei Patienten, die ich betreuuen sollte, jedoch hatte die zuständige Ärztin dann immer schon vor mir Visite und Anordnungen gemacht, so dass es mir dann irgendwie zu doof war, zur Übung nochmal hinzugehen. Dann kann man es auch lassen. Ist ja auch doof für die Patienten, wenn dann nochmal jemand genau das gleiche fragt.
Zu unserem Glück hat uns der Chef etwa 4 Wochen vor Ende meines PJs angesprochen und gesagt, dass er es gut finden würde, wenn ab jetzt jeder PJler einen Tag in der Woche in die Funktionsabteilung kommen würde. Das hat in der ersten Woche auf wirklich gut geklappt. Ich hab hier Kolos, Gastros, ERCPs, aber auch Sonos gesehen. Das war schon cool. In der Woche darauf hat sich jedoch meine Station schon beschwert. Da wurde doch in der Morgenbesprechung tatsächlich gesagt: wir brauchen nen Student, wir haben keinen. Und obwohl noch zig Famulanten da waren, die da ja mal hätten aushelfen können, musste ich dann wieder auf Station und durfte nicht weiter bei den Untersuchungen zuschauen. So hatte sich dass dann mit dem festen Tag in der Woche auch wieder erledigt. Aber es lohnt sich sicher, den Chef darauf nochmal anzusprechen.
Generell war es doch leider so, dass die PJler eher als billige Arbeitskräfte angesehen worden und nicht als jemand, der in der Ausbildung ist und was lernen will. So wurde man manchmal von allen Seiten von den Schwestern belagert, weil mehrere Patienten noch Flexülen brauchten. Oder es wurde gestresst, weil Aufnahmen noch nicht gemacht waren. Bei teilweise bis zu 5 Aufnahmen am Tag konnte man aber leider nicht alles gleichzeitig machen. Wenn man mal einen Tag frei brauchte oder mal eher gehen musste, war das meistens auch gaaaaanz schwierig, weil man ja eingeplant sei. Auch das zeigt wieder, dass man einfach nur gebraucht wurde, um den Ärzten Arbeit abzunehmen. Gerade Freitags eher gehen wurde als absolut unmöglich angesehen, da die Ärzte ja so viel Stress mit den ganzen Entlassungen hätten und es schon wichtig wäre, wenn der PJler da sei, um ihnen den Rücken freizuhalten, falls mal eine Flexüle zu legen sei. Schon klar. Soweit ich weiß, dürfen PJler keinen Arzt ersetzen, sondern sollen eigentlich zusätzlich da sein, um was zu lernen.
Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis: es gibt KEINE Studientage mehr. Wir waren die letzten, die die noch bekommen haben. Und vllt noch ein Tipp: wie ich mitbekommen habe, gab es bei einer anderen PJlerin Probleme, weil ihr ihr Urlaub nicht genehmigt werden sollte. Die Fehltage im PJ stehen euch aber zu. Ihr solltet also am besten sagen, dass ihr schon feste Termine oder Urlaub gebucht habt und daher absolut nicht kommen könnt, wenn ihr frei haben wollt ;)
Insgesamt also kein wirklich gutes Innere-Tertial. Vielleicht liegt es auch am Fach, aber wie ich gehört habe, ist es an einigen anderen Häusern in Dresden doch deutlich besser.
Insgesamt würde ich euch also das St. Joseph Stift eher nicht empfehlen.
Bewerbung
Frau Fahrig, Studiendekanat
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Rehas anmelden
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Botengänge (Nichtärztl.)
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 3.07