PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Bayreuth (5/2016 bis 9/2016)

Station(en)
12A
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Dies ist ein Bericht über den Allgemeinchirurgie-Teil meines Chirurgie Tertials am Klinikum Bayreuth. Meine anderen Teile (Unfallchirurgie etc) werden separat und deutlich besser bewertet.
Positiv war, dass man in Bayreuth sehr ungebunden ist, was die Tagesplanung angeht, da sich keiner wirklich für einen interessiert und man daher keine Verpflichtungen hat. Wichtig ist eigentlich nur, dass man in den OPs assistiert und Blut abnimmt. Daneben hat keiner wirklich Motivation, sich mit den PJ Studenten zu befassen und ihnen etwas beizubringen. Mag auch daran liegen, dass die Assistenten kaum Zeit haben, sich um einen zu kümmern. Trotzdem sind alle Assistenten sehr nett . Ihnen ist wirklich keine Schuld zu geben für die schlechte Ausbildung und das schlechte Teaching. Das Problem liegt eher in den klinikinternen Problemen in der Führung. Die ganzen Abläufe sind sehr unorganisiert und chaotisch, sodass jeder Arzt viel zu tun hat und keiner wirklich weiߟ, was man mit den PJler anfangen soll, auߟer Haken halten und Blut abnehmen lassen.
Positiv war, dass man zum Beispiel kleinere Eingriffe, wie Ports, selbst machen durfte und für viele OPs eingeteilt wird. Wenn man aber am Tisch vom Chef/OA nur erniedrigt und beleidigt wird, unter Druck gesetzt und für alles verantwortlich gemacht wird, was nicht funktioniert, macht das wirklich keinen Spaߟ. Auch ein Einführungskurs in richtiges Instrumentieren oder Instrumentengebrauch fand nicht statt, dieses Wissen wurde vorausgesetzt und bei Fehlern verbal sanktioniert. Auch das Stellen von Fragen während der OPs war nicht erwünscht und wurde teilweise mit unangenehmen Gegenfragen beantwortet. Auch erklärt wurde generell wenig gemäߟ dem Credo " Maul halten, Haken halten".
Auch eine Lehre oder Fortbildung fand nicht statt. Man konnte zwar in die Notaufnahme gehen, aber wenn die Oberärzte dort tagsüber Dienst hatten, konnte man auch nichts wirklich machen, nicht einmal Patienten aufnehmen und bekam auch nichts erklärt. Erklärt wurde einem generell nichts und das obwohl ich durchaus sehr motiviert und interessiert als guter Student in das Tertial ging. Einziges Highlight um etwas zu lernen, waren die Dienste mit jungen engagierten Assistenten, bei denen man viel machen durfte, Fragen stellen durfte und auch viel erklärt wurde.
Auf Station war man, wie in den Berichten davor, eigentlich den ganzen Tag mit Blutabnehmen beschäftigt. Die Pflege auf Station und im OP war dafür sehr freundlich und nett. Dafür ein dickes Plus.
Gesamtfazit: Für Chirurgie ist Bayreuth nur eingeschränkt zu empfehlen. Man lernt nicht wirklich viel, kann ein paar eigene Ops machen, ist aber dank der guten Bezahlung und der Rotation doch auszuhalten. Einzig die Allgemeinchirurgie sticht an Arbeitspensum und Umgang negativ hervor. Dies wird jedoch durch die Unfallchirurgie, Gefäߟchirurgie und Neurochirurgie noch positiv abgerundet, über die ich wirklich kaum etwas negatives sagen kann und die sowohl in ihrem Umgang untereinander als auch im Op professioneller und kollegialer waren( Siehe andere Berichte). Also mit Lehrkrankenhaus hatte das wenig zu tun. Eher mit Nebenjob als Assistent in der Chirurgie. Wenn Ihr eine gute Examensvorbereitung wollt, könnt Ihr das hier vergessen!
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Mitoperieren
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.07