PJ-Tertial Innere in Stadtklinik Bad Toelz (11/2015 bis 3/2016)

Station(en)
8, Intensiv, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Ich habe mein 1. Tertial am Stadtklinikum Bad Tölz verbracht, weil ich gern die Landschaft im Süden Deutschlands kennen lernen wollte. Nach den schlechten Bewertungen der letzten Zeit hatte ich jedoch bis kurz vor Tertialbeginn noch an meiner Entscheidung gezweifelt...am Ende war es dann aber eine tolle Zeit!
Die Unterkunft: wie vorbeschrieben ein eher älteres Modell. Der Fahrstuhl ist von 1967 und die Möbel wohl auch. Trotzdem hat man alles was man braucht (außer einem Ofen) und es funktioniert meist alles. Ansonsten hilft der Hausmeistern gern weiter. Eine wirkliche Qual war es an eine der 2 Waschmaschinen zu kommen, da diese entweder belegt oder kaputt waren. Ansonsten haben die Zimmer alle einen Balkon, eine kleine Küchenzeile für 2 Personen und ein Bad mit Wanne plus extra Toilette.
Das Essen: man bekommt Essenmarken für Frühstück, Mittag und Abendessen. Damit kann man vor Dienstbeginn (7:30 Uhr) Frühstück in der Küche holen. Außerdem bekommt man ein Mittagessen mit Getränk, Salat und Nachtisch. Wenn man nach Hause geht kann man sich noch ein Lunchpaket mit Brot, Obst, Salat usw mitnehmen. Ich habe das Essen als sehr gut empfunden!
Die Freizeit: landschaftlich hat Bad Tölz und Umkreis wirklich viel zu bieten. Man kann quasi direkt von der Haustür aus loswandern. Leider gab es während meiner Zeit nicht viel Schnee. Ansonsten kann man nach Lenggries zur Brauneckbahn fahren. Zu empfehlen ist ein Ausflug an den Tegernsee. Dort gibt es sehr schöne Wanderwege nach Neureuth. Man kann auch einfach auf den Bloomberg in Tölz laufen. Im Sportpark gibt es eine Schwimmhalle, eine Eislaufhalle und eine DAV Kletterhalle. Insgesamt ist alles mit den öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwierig zu erreichen aber man gewöhnt sich daran. Der Bahnhof ist mit einem 30min Fußmarsch zu erreichen. Von dort ist man in einer Stunde mit der BOB in München.
Die Station: Am Anfang war ich über die Stimmung der Assistenzärzte schockiert! Aber es kommt wirklich darauf an, welcher "Mentor" einem zugeteilt wird. Ich bin dann relativ schnell auf die Intensivstation geflüchtet. Dort herrscht ein angenehmes Arbeitsklima unter den Anästhesisten. Man macht dort v.a. BGA's, unterstützt die Ärzte beim ZVK- und Arterien-Legen und untersucht am Morgen die Patienten. Danach war ich 2 Wochen auf der Notaufnahme gewesen. Dort darf man die Patienten selbst aufnehmen. Die körperliche Untersuchung wird dann noch einmal kontrolliert und die Untersuchungen werden vom Arzt angemeldet. Die Notaufnahme kann ich auf jeden Fall empfehlen, weil man hier noch einmal gut die körperliche Untersuchung üben kann.
Die Station: ich hatte mir einen neuen "Mentor" gesucht und habe dann die Station nicht noch einmal gewechselt weil ich mich so wohl gefühlt habe. Deshalb habe ich v.a. gastroenterologische Fälle kennen gelernt, aber auch von der Kardiologie habe ich etwas mitbekommen. Am Morgen nimmt man erst einmal Blut ab, viel Blut. Das nervt wirklich manchmal. Man muss allerdings daran denken, dass es die Ärzte ohne PJler selbst machen müssten. Danach geht man entweder mit auf Visite und schreibt Briefe. Man darf auch mit in die Diagnostik gehen wenn man fragt. Ich musste auch einmal in der Endoskopie aushelfen. Oder man geht mit zu einem Herzkatheter. Außerdem kann man mit seinem "Mentor" zum Abdomen-Ultraschall gehen und kann das je nach Zeit auch selbst versuchen. Es werden auch viele Pleurapunktionen durchgeführt, die man assistieren durfte. Es kommt auf den Arzt an, aber bei manchen darf man auch eine Leistenblutabnahme oder arterielle Punktion selbst machen. Außerdem wurde ich mit zur Leichenschau genommen sowie zur Ergometrie und Aufklärungen von Patienten, die man als PJler nicht machen muss. Theoretisch gab es eine PJ-Fortbildung pro Woche die aber aufgrund von Personalmangel öfters verschoben oder abgesagt wurden.
Die Stimmung: schwierig. Asklepios spart an allen Ecken und Enden. Die Arbeit der Ärzte war in 10 Stunden eigentlich nicht zu schaffen. Dennoch waren die meisten sehr nett und ich bin jeden Tag trotz der vielen Blutabnahmen gern auf Station gegangen. Nicht zuletzt auch aufgrund meines 2. "Mentors" der ein wirklich toller Arzt ist aber das Krankenhaus leider nie vor dem nächsten Morgen verlässt. Die Stimmung zur Pflege ist im allgemeinen ganz gut. Nur ich fühlte mich von vielen als PJler nicht akzeptiert.
Die Stimmung unter uns PJlern war dafür ausgesprochen gut. Wir waren von der Nationalität sehr gemischt und haben uns im Wohnheim mehrfach die Woche getroffen zum Essen, Karaoke Singen und einfach Spaß haben. Auch das gemeinsame Frühstück am Morgen werde ich sehr vermissen. Das war wirklich eine tolle Zeit!
Bewerbung
Ich habe mich entsprechend der von der LMU vorgegebenen Bewerbungsfristen für externe Bewerber angemeldet.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
EKG
Repetitorien
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Punktionen
Briefe schreiben
Braunülen legen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Notaufnahme
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93