PJ-Tertial Orthopädie in Ospedale di Bolzano (6/2015 bis 10/2015)

Station(en)
2.Stock
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Unterkunft:
- Möglichkeit in den Personalunterkünften: Einzimmerappartements mit eigenem Bad und eigener Küchenzeile, möbliert. Keine Küchenutensilien etc vorhanden. Kein Internet vorhanden.
- Kolpinghaus: sehr schön direkt im Zentrum von Bozen gelegen. Meist Zimmer mit Gemeinschaftsküche.
- Im Sommer kann man auch in den Studentenwohnheimen Glück haben und es ist ein Zimmer frei.
- WG-gesucht und ähnliche Seiten im Internet. Schwierig für einen so kurzen Zeitraum etwas zu finden.
- Ich habe meine WG über einen Kontakt von AirBNB gefunden. Die Frau, die ich angeschrieben habe hat mich dann weiter vermittelt.

Die meisten Studenten wohnen zuerst im Personalwohnheim und suchen dann über Kontakte vor Ort eine andere Wohnung oder mit anderen zusammen eine WG.

Vergütung: Offiziell bei 6h Arbeitszeit am Tag (gibt eine Stechuhr) gibt es ein Essen pro Tag gratis. Laut Mundpropaganda kontrolliert das aber keiner und man kann auch bei Arbeitszeiten unter 6h kostenlos essen. Die Mensa ist schon recht gut. Ansonsten keine Vergütung.

Arbeit im Krankenhaus:
Als Student hat man in der Abteilung Orthopädie als richtige Aufgabe nur das “Haken halten”. Man wird im OP-Plan dann eingeteilt. Wenn man fragt kann man sich oft/manchmal auch trotzdem einwaschen. Je nach dem welche Ärzte operieren darf man dann die Subcutan- und Hautnaht machen oder knoten. Manchmal auch Schrauben rein oder rausdrehen.
Ansonsten ist es interessant in die Ambulanz zu gehen. Dort sitzt man mit einem Arzt im Sprechzimmer. Es gibt “Spezialsprechstuden” (Hand, Knie,..) und auch die Verbandswechselsprechstunde. Bei den unten genannten Ärzten kann man schon einiges lernen. Sie erklären meistens einiges zu den Patienten und beantworten gerne Fragen. Die Infiltrationen, die anstehen darf man als Student dann auch oft machen. (Knie, Schulter, Hüfte). Wie ich es mitbekommen habe ist es nicht üblich, dass ein Student ein eigenes Sprechzimmer hat und die Patienten voruntersucht und dann dem Arzt im Nebenzimmer vorstellt. Die Pflegekräfte in der Ambulanz sind sehr nett und man kann sich gut an sie wenden, wenn es darum geht zu welchem Arzt man sich an dem Tag in Zimmer setzen kann.
Studentenfreundliche Ärzte sind Dr. Köllensberger, Dr. Tutzer, Dr. Mondini, Dr. Brigadoi, Dr. Spinell, Dr. Parduzzi, Dr. Morandell. Beim Primar Dr. Memminger ist es auch ganz gut am OP-Tisch zu stehen. Vor Dr. Bombelli sollte man sich in Acht nehmen. Da wird im OP auch mal rumgeschirehen.
Arbeiten wie Blutabnahmen, Bürokram und Verbandswechsel übernehmen die Pflegekräfte. Zu den
Visiten geht man als Student nicht mit. Kann man aber, wenn man unbedingt möchte. Ich wurde aber auch schon einmal weggeschickt.
Im Team wurde ich als Student nicht aufgenommen, was ich sehr schade finde. Es kann natürlich auch immer an einem selbst liegen, ich habe es allerdings nicht miterlebt, dass ein anderer Student anders behandelt wurde. Ich hatte auch das Gefühl, dass nicht so ein guter Zusammenhalt unter den Ärzten besteht.
Arbeitszeiten wurden mir nie genau mitgeteilt. Um 7:30 ist die Röntgenbesprechung und dann kann man gehen, wenn im OP keiner mehr gebraucht wird. Man wird aber nicht nach hause geschickt, sondern muss das selbst in die Hand nehemen und nachfragen oder es selbst einschätzen ;) Grundsätzlich kann man aber auch immer in die Ambulanz gehen von 9-12Uhr und dann wieder von 14-16Uhr.
Wenn mehrere Studenten in der Abteilung sind wird man gebten eine Frühschicht 7:30 bis theoretisch 16:00 (man geht aber meist früher) und eine Spätschicht (13:00-20:00) zu besetzten. Dann sollen 2 Studenten morgens und einer in der Spätschicht da sein, sodass von 13:00-16:00 zu viele Leute da sind und der Frühdienst dann eigentlich gehen kann. Natürlich ist das nicht offiziell so geregelt, sondern unter den Studenten.
Urlaubszeiten kann man ganz entspannt mir Dr. Morandell absprechen. Ich habe es nicht miterlebt, dass man die Urlaubstage nicht nehmen kann, wann man es gerne möchte. Studientage kann man einfordern und auch ansammeln.

Freizeit:
Dazu könnte man in Bozen Romane schreiben. Natürlich alles was Bergsport angeht!!! Sonst sind der Montiggler und der Kalterer See nicht weit weg. Die Abkühlung tut im Sommer (Bozen ist eine der heissesten Städte in Italien) sehr gut! Die Salewa Kletterhalle kann sich sehen lassen. Ausserdem gibt es eine reine Boulderhalle names Ropeless.
Rennradtouren (Klassiker: Sella-Runde und Stilftser Joch) und MTBtourenmöglichkeiten ohne Ende :)
Essen:
Batzen Brauerei (jeden Dienstag ist Studententag mit nem guten Angebot für ein Gericht und ein Bier, sonst gibts jeden Tag Bier zum Studentenpreis. Man muss es aber direkt am Anfang sagen, dass man Student ist.).
Gandolfi: Vineria nah am Krankenhaus. Man kann dort einen Studentenabend für eine grosse Runde anmelden und dann bekommt man für 25 Euro ein 3 Gänge Menü und sehr günstigen guten Wein.
Baumannhof in Siegnat: Authentische Buschenschänke am Ritten mit traditionellen südtiroler Speisen und fantastischem Blick aus dem Garten auf den Rosengarten!!
Städtetrips sind auch leicht möglich! Meran und Brixen als Nachmittagsausflug. Verona ca 1,5h, Gardasee ca 1,5h, Venedig 3h, Florenz 3-4h, Mailand 2-3h.
Im Sommer 2015 waren zeitweise ca 20-30 deutsche Medizinstudenten im KH Bozen, sodass man immer jemanden zum Wandern oder einen Städtetrip findet.

Fazit:
Fachlich gibt es sicherlich Krankenhäuser in denen man mehr lernen könnte und die Stimmung im Team besser ist. Ich konnte troztdem einiges neues mitnehmen. Wem dies allerdings sehr sehr wichtig ist sollte nicht in die Orthopädie nach Bozen gehen.
Für mich war insgesamt der Mix zwischen viel Freizeit und den Möglichkeiten, wie man sie nutzen kann und dem Lernerfolg sehr zufiendenstellend und ausgewogen, sodass ich das Tertial hier mit dem Schwerpunkt Freizeitgestaltung weiter empfehelen kann.

P.s.: Im Fach Innere Medizin waren die meisten Studenten sehr wenig oder wenn, dann nur zur Visite und zum Essen im Krankenhaus. Ansonsten hat man da wohl nicht so viel zu tun. Grosser Pluspunkt für den Freizeitfaktor!!
Bewerbung
ca. 1 Jahr im Vorraus per E-mail mit Anschreiben und Lebenslauf bei dem Studentenkoordinator Dr. Christian Morandell E-mailadresse: christian.morandell@sbbz.it
Sicher auch kurzfristiger möglich.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
keins
Gebühren in EUR
keine

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.87