PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Tygerberg Hospital (8/2013 bis 12/2013)

Station(en)
Plastische Chirurgie, Viszeralchirurgie, Orthopädie, Herz-thorax-Chirurgie, Krankenwagen mitgefahren
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Rostock
Kommentar
Hallo, ich bin während meines ersten Tertials – Chirurgie- des PJs nach Kapstadt gegangen. (ich habe noch das Hammerexamen als letzter Jahrgang) und kann nur jedem empfehlen in diese wundervolle Stadt zu gehen!!! Es ist unglaublich schön und du wirst unglaublich viele Erfahrungen machen und so viele verschiedene Dinge sehen. So viele verschiedene Kulturen, Menschen und vor allem so viele verschiedene Art und Weisen zu leben entdecken! Diese Erfahrung kann dir dann keiner mehr nehmen!!
Ich habe mich ca. ein Jahr vorher beworben und habe einen der letzten Plätze im Tygerberg Hospital (Stellenbosch University) (intertyg@sun.ac.za) bekommen. Also bewerbe dich am besten früh, um die besten Plätze zu bekommen. Wenn du ins Tygerberg Hospital gehen möchtest, solltest du bedenken, dass es außerhalb vom City Center (ca. 20 km) ist und du hier unbedingt ein Auto brauchst, anders kommst du nicht weg vom Campus. Also überleg dir gut, ob du nicht lieber zum „Summer Set“ oder ins „Groote Schuur“ gehen möchtest, beide Kliniken gehören zur Cape Town University und sind zentraler gelegen. Alle drei Kliniken sind staatlich, was bedeutet, dass hier die Menschen hingehen, die keine private zusätzliche Krankenversicherung haben (vor allem die Menschen aus dem Township).
Ich habe den letzten zur Verfügung stehen Platz bekommen im Tygerberg Krankenhaus. Es war „Herz-Thorax-Chirurgie“ Aber wenn du erst einmal hier bist, dann ist das absolut gar kein Problem in den Abteilungen zu tauschen! Ich war dann noch in der Plastischen Chirurgie, in der Orthopädie, in Allgemeinchirurgie und manchmal in der Traumatologie. Jedes Fach hat seine positiven und negativen Seiten.

Herz-Thorax: Du bist eigentlich nur im OP von morgens bis nachmittags. Hier kannst du die Beine nach Bypässen zunähen, die Ärzte sind sehr nett und du siehst auch viele interessante Dinge! Aber es gibt keine local students. Und es wird relativ viel Afrikaans gesprochen.

Plastische Chirurgie: Die machen hier wirklich alles! Es war super interessant!!! Auch hier sind keine local students. Die Ärzte erklären viel und du darfst kleinere Eingriffe ganz alleine durchführen (Keloidentfernung). Hier wird von dir erwartet, dass du den ganzen Tag da bist!

Orthopädie: Hier hat man bis zum Mittag Unterricht/Visiten und dann kannst du noch „Calls“ mitmachen. Auch sehr lehrreich, hier sind dann auch local students.

Allgemeinchirurgie: Hier bist du vor allem bei den Visiten dabei, nimmst Patienten auf und kannst im OP helfen. Die Ärzte sind auch hier super nett!

Trauma: Am besten um nachts zu arbeiten, hier siehst du dann auch die Stich- und Schussverletzungen und schlimme Autounfälle. Aber das Teaching ist nicht so gut und es scheint als herrsche dort keine Struktur, vielleicht ist sie auch nur nicht so einfach zu erkennen.

Die Erfahrungen die du auf den Stationen machst, werden sehr von dir selber abhängt. Was du selber machen darfst und was du lernst, kommt auch sehr stark auf deine Motivation und auf deine Präsens an!!

Die meiste Zeit wird englisch gesprochen. Aber Afrikaans ist auch sehr verbreitet und auch nicht alle Patienten sprechen Englisch. Wenn du Englisch einigermaßen beherrscht, dann kommst du hier gut zurecht. Aber bedenke, dass es auch mal passiert, dass eine Visite auf Afrikaans ist und du nicht viel verstehst.

Hinkommen: Flüge bekommst du gut ab 650 Euro. (sogar ab 500 Euro) Es fliegen viele Fluggesellschaften nach Kapstadt. Schau einfach im Internet oder Reisebüro.

Mitzubringen: Bring unbedingt eine Schutzbrille für den OP mit! Die bekommst du hier nicht und HIV ist verbreitet!! Hier trägt keiner ein Kittel, lass ihn also zu Hause. Das Beste ist, wenn du dir einfach Hose und Kasack mitnimmst, du bekommst hier nichts gestellt!! Du kannst dir hier aber was kaufen (ca. 30 Euro) oder du ziehst deine ganz normale Kleidung an… mit anderen Worten es gibt keine Kleiderordnung. Du kannst auch die Putzfrauen fragen, ob die noch Hosen und Kasacks haben. Nimm auch deinen eigenen Stauschlauch mit, damit sparst du dir das Suchen bzw. umständliches Abbinden mit dem Handschuh. Spezielle Masken gegen Tuberkulose sind auch nicht verkehrt….Du findest sie hier nur schwer und es ist wichtig welche zu tragen, weil viele Patienten hier mit offener TBC herumlaufen… aber das ist na klar auch abhängig von deiner Fachrichtung…Nehm dir auch Desinfektion für deine Kitteltasche mit… die Spender sind hier oft leer.

Unterkunft: Wir leben hier mit ca. 40 internationalen Studenten zusammen in kleineren WGs (4-8 Personen teilen sich Bad und Küche). Es ist eine tolle Atmosphäre, weil du nie alleine bist und immer jemanden hast, der was mit dir unternimmt.
Jeden Mittwoch ist Grillen (Braai) und danach geht man Feiern… An den Wochenenden ist man entweder auf Kurztrips oder man macht Kapstadt und Umgebung unsicher.
Die Zimmer sind klein mit Schrank, Schreibtisch und Bett, aber es reicht vollkommen und es wird jeden Tag geputzt und die Betten und Handtücher werden einmal in der Woche frisch gemacht.
Hier auf dem Campus hast du einen Pool, ein Fitnessstudie, Sportplätze, Tennisplätze und Squash-Plätze.

Telefon: Handykarten für SMS und Internet sind einfach zu bekommen (Vodacom oder MTN). Für das Internet in der Unterkunft musst du zahlen und es funktioniert nicht immer gut. Telefonieren per Skype oder Viber ist manchmal echt nervig.

Freizeit: Wir haben auch alle viel Zeit gehabt Urlaub zu machen und viel von Land und Leuten zu sehen. Du kannst dir die Zeit selber einteilen und musst es eigentlich nur mit dir ausmachen, wie viel du in der Klinik sehen möchtest und wie viel du vom Land sehen möchtest!
Ich würde dir sehr ans Herz legen ein ganzes Tertial hier zu verbringen!!! Weniger ist einfach zu wenig… Selbst mit vier Monaten hast du nicht annähernd alles gesehen, was es hier zu entdecken gibt!

Kriminalität: Ja, es ist gefährlich hier und du musst aufpassen! Jeder hat hier seine Geschichten von Überfällen zu berichten, aber wenn du aufpasst und dich an die Regeln hältst, dann wirst du wieder gesund und munter zu Hause eintreffen!!! Gehe niemals alleine weg im dunkeln oder alleine an „verlassene“ Orte (Strand zum Beispiel). Pass extrem!!!! Auf in welchen Automaten du deine Kreditkarte steckst!!!! Sobald es dir komisch vorkommt, brich alles ab! Vor allem in Stellenbosch! Nimm dein Handy NICHT mit zum Feiern!! Es wurde so vielen ihr Handy gestohlen auf der Long Street!!! Lass nichts im Auto liegen, die Scheibe ist schneller eingeschlagen als man schauen kann.

Wertvolle Tipps: Wenn du in den Nationalparks sagst, dass du länger als 6 Monate hier bleibst, dann giltst du als „Resident“ und bekommst Vergünstigungen. Freitags sind auch viele Museen kostenlos oder vergünstigt (auch das Cable Car vom Tafelberg).
Hier einige Tipps, die du evtl. nicht im Reisführer findest.
Der „Food Lovers Market“ ist ein klasse Supermarkt!
Outlet – Access Park an der M5 Richtung Muizenberg
Surfen in Muizenberg ist auch super für Anfänger
„Slow Market“ in Stellenbosch an einem Samstagmorgen ist eine gute Alternative zum „Old Biskuite Mill“
Root 44 Market ist auch super schön am Wochenende!
Fahr im Frühling in den „West Coast Nationalpark“
Die Cederberge sind klasse! Als Empfehlung für eine Unterkunft: „Gecko Creek“ frag hier nach Flügen von Johan (kleine Maschine mit der du über die Cederberge geflogen wirst)
Reiseführer: ich fand den „Lonly Planet“ total gut.
Wenn du in den Krüger fährst, dann mach die Safari mit „Nhongo Safari“ das war so cool!
In JEfreys Bay gehe ins „Viber Backpackers“ Dort sind auch super viele Outlet-stores.
Die Ostrich-Farm vor dem Cape Point Nationalpark ist super cool! Mach die Führung dort mit.
Butterflyworld auf dem Weg nach Stellenbosch an der N1 ist ganz cool
„Schotia Safaris privat game reserve“ am Addo-Elefantpark ist klasse, mach die Nachmittags-Nacht-Safari.
Reisen nach Namibia, Botswana, Mosambik sind toll zu machen!!

Falls du fragen hast, dann schreib mir einfach, ansonsten viele liebe Grüße und genieß deine Zeit in Kapstadt!!

Carolin Harms
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Gipsanlage
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Punktionen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gebühren in EUR
ca. 1500 Euro kann mich nicht mehr genau erinnern

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53