PJ-Tertial Innere in Epsom Hospital (2/2013 bis 3/2013)

Station(en)
Acute Medical Unit (AMU)
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Wuerzburg
Kommentar
Krankenhaus:
Das Epsom Hospital liegt am südwestlichen Rande von Greater London und dient sowohl dem Imperial College London als auch dem St. George's College der University of London als Lehrkrankenhaus. Das Gebäude selbst ist renovierungsbedürftig und teilweise hatte ich mit den Eigenheiten des NHS zu kämpfen ("Wir haben hier keine grünen Braunülen mehr. Die kommen erst nächste Woche wieder. Schau' mal im Erdgeschoss, ob es da noch welche gibt."), doch dafür waren die Ärztinnen und Ärzte wirklich genial: Superfreundlich, stets gewillt etwas beizubringen und ohne jegliche Allüren - man war gleichwertiges Mitglied des Teams.

Arbeit und Lehre:
Die Tätigkeiten auf der AMU, einer Art "intermediären internistischen Notaufnahme", entsprachen grob denen eines PJ-Studenten in Deutschland: Blut abnehmen, Nadeln legen, Patienten aufnehmen etc. Allerdings war alles freiwillig und ich musste nichts machen, dafür war die Dankbarkeit umso größer, wenn ich die Tätigkeiten erledigte. Die Arbeitszeiten waren mehr als human: Um 9.00 Uhr ging es los, spätestens um 16.00 Uhr war ich raus, meistens aber erheblich früher (siehe auch "Freizeit"). Die Lehre war genial: Es gab ständig Kurse, die ich besuchen konnte (aber natürlich nicht musste) - von einem exzellenten Radiologie-Kurs bis zum EKG-Tutorium war alles dabei... und dank der interaktiven Methodik, die in Großbritannien weitaus konsequenter verfolgt wird als in Deutschland, nahm ich auch unglaublich viel mit.

Unterkunft:
Ich habe ein Zimmer im Wohnheim für internationale Medizinstudierende, das direkt neben der Klinik liegt, bekommen. Mit 325 Pfund pro Monat war das auch bezahlbar, Küche, Dusche etc. waren sicher nicht wie in einem Luxushotel, aber annehmbar. Im Wohnheim haben sich natürlich etliche neue Kontakte zu Medizinstudierenden aus aller Herren Länder (zu meiner Zeit zum Beispiel aus den USA, Kanada, Norwegen, Nigeria, Saudi Arabien, Nordirland, der Karibik etc.) ergeben und man hatte immer ein Abendprogramm, wenn man wollte.

Freizeit:
Epsom liegt am Rande von Greater London außerhalb der Reichweite der "London Underground", doch mit den Suburban Railways kam man innerhalb von 35 Minuten nach London Waterloo und innerhalb von 45 Minuten nach London Victoria. Der Stadtteil selbst bietet schon einiges, hat ein nettes Einkaufszentrum, Kinos, Pubs und was man sonst eben braucht. Ich selbst war natürlich die meiste Zeit in der Innenstadt von London, wofür ich auch immer genug Zeit bekommen habe - wenn ich mal ganze Tage frei brauchte, weil Besuch da war, gab es nie Probleme.

Fazit:
Ich kann jedem ein PJ im Epsom Hospital nur empfehlen - zumindest in der AMU, die Qualität schwankt (wie überall) wohl sehr mit den Abteilungen.
Bewerbung
Ich habe mich etwa ein Jahr vorher beworben. Der Kontakt ist Stephen Rosan: Supernett, total engagiert und immer hilfsbereit. Erreichbar ist er am besten per eMail unter Stephen.Rosan@esth.nhs.uk.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Gebühren in EUR
ca. 400 (für Unterkunft)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
3
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47